Sonntag, 17. August 2014

Rezension - Conny und die Sache mit dem Hausfrauenporno



Autorin: Dorothea Stiller

Titel: Conny und die Sache mit dem Hausfrauenporno

Genre: Roman

Version: eBook

erschienen: 11. Juli 2014

Seiten: 272

Altersempfehlung: Erwachsene




Die Autorin Dorothea Stiller, 39, arbeitet als Lehrerin für Deutsch und Englisch und schreibt, wann immer sie dazu Zeit findet. Die verheiratete Mutter von zwei kleinen Kindern lebt mit ihrer Familie und Katze Schnappi am Rande des Ruhrgebiets, fühlt sich aber auch in Großbritannien zuhause, wo sie ein Jahr als Assistant Teacher verbrachte. Die Autorin liebt Finnland, Desert Rock und ist ein Serien-Junkie.

Kurzbeschreibung, übernommen:
Conny, 37, alleinerziehende Lehrerin aus Hamburg, hat ein Geheimnis: Unter dem Namen Cecil Elliott veröffentlicht sie Erotikromane für Frauen. Aber ihr Verlagschef will ein männliches Gesicht hinter dem Pseudonym. Ab sofort gibt sich ein attraktiver Enddreißiger als Autor ihrer Romane aus. Der Plan geht auf, die Leserinnen sind begeistert. Doch Conny fühlt sich verraten. Das sind schließlich ihre Bücher! Gut, dass es da noch ihren heißen Online-Flirt Christian gibt. Doch dann bekommt Conny plötzlich Drohbriefe. Was für ein Chaos! Sie merkt, dass das Leben voller Überraschungen ist.

Meine Meinung:
Nicht wundern, ich lese nicht auf einmal Hausfrauenporno, nein, hinter diesem Titel verbirgt sich eine Geschichte, mit der man nicht unbedingt gerechnet hätte. Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch einen Hinweis, sonst wäre es wahrscheinlich nicht auf meinen Reader gelandet. Allerdings bin ich für diesen Hinweis dankbar, denn mich erwartete eine humorvolle und fesselnde Geschichte.

In diesem Buch beschreibt Dorothea Stiller nicht nur das Alltagsleben einer alleinerziehenden berufstätigen Mutter sondern auch die Probleme einer neuen unbekannten Schriftstellerin. Die Protagonistin Conny möchte einen Erotikroman veröffentlichen, allerdings nicht unter ihrem eigenen Namen. Das will sie sich als Lehrerin dann doch nicht antun. Dies ist an sich nichts ungewöhnliches in den Schriftstellerkreisen. Aber der Verleger will die Veröffentlichung mit einer neuen Idee umsetzen. Er macht publik, dass sich hinter dem Pseudonym ein Mann verbirgt und erreicht damit sehr hohe Verkaufszahlen. Anfangs findet Conny das nicht schlecht, aber mit der Zeit ärgert es sie doch, dass ein Mann ohne viel Arbeit von ihren Einnahmen und Ruhm profitiert und entwickelt einen regelrechten Hass auf ihn. Abgelenkt wird sie dabei von dem Berufsalltag, ihren Kindern und vor allem ihren Freundinnen. Außerdem lernt sie zufällig per Mail einen anscheinend sehr sympathischen Mann kennen. Alles scheint sich  perfekt zu entwickeln, aber gerade in Büchern geht das Schicksal dann doch ganz andere Wege. Wobei ich als Leserin vieles vorher gesehen habe, Conny war noch unwissend und musste dann dadurch, was ich natürlich sehr interessant zu lesen fand.

Die Protagonistin Conny war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ihr zur Seite standen hilfreiche Eltern und der Bruder mit seinem Mann. Auf ihre Freundinnen konnte sich Conny ebenfalls zu jeder Zeit verlassen. Auch Conny stand ihren Freundinnen immer zur Verfügung.

Dorothea Stiller beschreibt einen Berufsalltag, der so schön normal ist, ja, denn die Macken sind normal. Die Erlebnisse von Conny als Autorin könnten ebenfalls so stattfinden, vor allem die Suche nach einem Verlag und die erforderlichen Zugeständnis wirkten auf mich glaubhaft. Auch die Charaktere der Freundinnen erscheinen mir nicht an den Haaren herbei gezogen. Alles in allem ein Buch, das Spaß macht zu lesen und mich zumindest gefesselt hat.
Der Humor kam in diesem Buch auch nicht zu kurz. Gefallen hat mir der Besuch bei Erika und wie unterschiedlich Conny und Steffi dort reagieren. Zu gerne hätte ich dort auch Mäuschen gespielt. Aber noch besser fand ich die Aktion mit dem Glas Wasser. Hach, ich tauche immer wieder und gerne in die Geschichten ein und bin auch vor Ort und sehe die Geschehnisse bildlich  vor mir, trotzdem wäre ich gerne das eine oder andere Mal Mäuschen gewesen.

Zum Buchcover und Titel möchte ich auch noch etwas erwähnen. Nach Lesen des Buches konnte ich den Zusammenhang zwar besser verstehen, aber mich hätte beides nicht dazu verführt, das Buch in die Hand zu nehmen und den Klappentext zu lesen. Deshalb: Danke der Autorin, dass sie mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat.

Fazit:
Ein schönes leichtes Buch und doch mit Tiefgang. Zum Lesen für Zwischendurch ist es empfehlenswert.