Mittwoch, 13. Januar 2016

Rezension - Der Traum vom Horizont


Autorin: Alexandra Fischer

Titel: Der Traum vom Horizont

Genre: Historisch

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 15. Januar 2016

Seiten: 722

Altersempfehlung: Erwachsene



Die Autorin Alexandra Fischer, Jahrgang 1974, schreibt bereits seit sie es kann. Aus den ersten Buchstaben wurden Wörter, aus den Wörtern Sätze und aus den Sätzen schließlich Geschichten. Unvollendete, denn in jungen Jahren fand sie es stets spannender eine Geschichte zu beginnen anstatt sie zu beenden. Inzwischen schafft sie aber auch das und recherchiert für ihre historischen Romane gerne stundenlang in alten Texten, um ihren Büchern die Authentizität zu verleihen, die sie verdienen. Ihre schöpferische Kraft holt sie sich im schönen Bayern, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann auf einem ehemaligen Bauernhof in einer Wohngemeinschaft mit Hund, Katzen, Kaninchen, Enten und Hühnern lebt.

Kurzbeschreibung, übernommen:
»Träumt nicht jeder von uns vom Horizont? Davon, dass es dort anders ist, womöglich gar besser? Ich tat es«, flüsterte Rosa von Bahlow und dachte daran, dass jede ihrer drei Töchter einen Mann liebte. In Anbetracht der Umstände jedoch jede von ihnen den falschen. Apia, 1902: Die adelige Familie von Bahlow kommt aus Potsdam in die Kolonie Deutsch-Samoa, um dort einen Neuanfang zu wagen. Während der ehrgeizige Karl von Bahlow davon besessen ist, sich als Pflanzer einen Namen in der Kolonie zu machen, erleben seine Frau Rosa und die drei Töchter Grethe, Helene und Martha den Umzug in die neue Heimat auf ihre ganz eigene Weise. Die fremdartige Kultur der Südsee verändert jede der vier Frauen, beschwört schicksalhafte Begegnungen herauf und zeigt ihnen den Zauber der Liebe. Besonders ein geheimnisvoller Weltenbummler beeinflusst das Schicksal der Familie nachhaltig, während sich die Ereignisse schließlich überstürzen und im Ausbruch des ersten Weltkrieges gipfeln, der alles auseinanderzureißen droht.

Meine Meinung:
Wenn ich das so lese, dann bin ich froh in der heutigen Zeit hier leben zu können. Die gesellschaftlichen Zwänge wären nichts für mich gewesen. Auch hätte ich meine Probleme in einem fremden Land so leben zu wollen, wie es sich Karl von Bahlow und jede Menge anderer Deutscher vorstellten oder sogar verlangten. Was ich damit meine? Nun, Karl von Bahlow wandert mit seiner Frau und seinen drei Töchtern nach Samoa aus. Statt sich dem Land anzupassen, sieht er auf die Bewohner herab und benimmt sich unmöglich. Außerdem  hatten die Frauen im Jahr 1902 auch sehr wenig zu sagen und so konnte Rosa, seine Frau, sich nicht gegen ihn durchsetzen und musste leider alles so hinnehmen. Das heißt, es gab auch damals und dort fortschrittliche und vernünftige Leute, sowohl Männer wie auch Frauen, aber leider hatten meist die falschen etwas zu sagen. Wie man feststellt, steckte ich sofort mittendrin in der Familiengeschichte, die mich sehr gefesselt hat.
Und  man merkt schon, den Vater konnte ich gar nicht leiden, er war mir sehr unsympathisch. Mutter und Töchter gingen so, ich fand sie ganz in Ordnung. Allerdings hätte ich sie mir etwas mutiger gewünscht und nicht immer konnte ich ihr Verhalten gutheißen. Aber ich sehe das alles aus der heutigen Sicht, wer weiß, wie es mir damals ergangen wäre.
Auf jeden Fall fand ich die Schilderungen über das Leben dort auf der Insel sehr interessant und ich hatte mehr Mitgefühl für die Bewohner der Inseln als für die Kolonisten, die aber auch oft aus wirtschaftlichen Gründen ausgewandert sind.
Alexandra Fischer hat in diesem Buch sehr gut das wirkliche Leben mit der Geschichte einer Familie verknüpft. Mich hat sie damit an das Buch gefesselt und zu gerne hätte ich noch etwas mehr gelesen. Nun ja, auch wenn ich zu Anfang nicht so begeistert von den Frauen der Familie von Bahlow war, so habe ich sie doch in mein Leserherz geschlossen und hatte für mich noch einige Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte.

Das Buchcover gefällt mir sehr gut und mit Sicherheit hätte das Buch damit auf einem Büchertisch meine Aufmerksamkeit  bekommen.

Fazit:
Wer gerne historische Romane liest und außerdem noch etwas über ehemalige deutsche Kolonien lesen möchte, dem empfehle ich dieses Buch sehr gerne.
Ich fand es ganz besonders interessant, weil ich vor einiger Zeit schon ein Buch gelesen hatte, was auf Samoa spielt und so aus Sicht zwei verschiedener Autorinnen etwas darüber lesen konnte.

Bei Alexandra Fischer möchte ich mich recht herzlich für das Buch bedanken.

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