Montag, 22. Januar 2018

Autoreninterview - Anja Saskia Beyer


Autoreninterview und Vorstellung
Buchmesse 2017
Standort Autorensofa



Ich war ein richtiger Neuling, was Messebesuche betrifft. In Frankfurt war ich 2015 zum ersten Mal und ich kannte noch nicht sehr viele Autoren persönlich. Deshalb habe ich neugierig anwesende Autorinnen angesprochen.  So habe ich dann Anja Saskia Beyer kennen gelernt. Wir unterhielten uns über ihre Bücher und ich stellte fest, dass ich noch keines von ihr gelesen hatte. Was daran liegen mag, dass ich meine Favoriten im Genre Krimi und Historisch angesiedelt habe. Aber ich bin offen für andere Bücher und geben ihnen gerne eine Chance.

Inzwischen habe ich vier Bücher von Anja Saskia Beyer gelesen und festgestellt, dass meine Begeisterung von Mal zu Mal größer wurde. Jetzt warte ich voller Spannung auf das nächste Buch.
Auf weiteren Buchmessen habe ich mich auch immer wieder gerne mit der Autorin unterhalten, aber selten hatte ich so viel Zeit, dass ich ein ausführliches Interview führen konnte. Aber mit der heutigen Technik ist es ja kein Problem, Kontakt zu halten und sich auszutauschen.

Da ich mir ja schon immer vorgenommen hatte, alle Autoren, die ich kennen gelernt habe, zu interviewen, nahm ich jetzt das neue Buch von Anja Saskia Beyer zum Anlass und startete endlich mit meinem Vorhaben. 

Nelkenliebe 
meine Rezension 

Aber nun habe genug erklärt und will endlich zum Interview kommen; ach nein, etwas muss ich doch noch erwähnen. Mit dem Interview habe ich an der Blogtour Nelkenliebe teilgenommen. Allerdings stellte ich etwas später fest, dass ich noch mehr wissen möchte. Deshalb findet Ihr zunächst die Fragen und Antworten, die ich zur Blogtour veröffentlicht habe. Später habe ich noch einmal Kontakt zu Anja Saskia Beyer aufgenommen und noch mehr Fragen gestellt.


Liebe Anja,
ich freue mich, dass Du bereit bist und mir ein paar Fragen beantwortest.

Liebe Ulla, ich freue mich auch sehr!

Dann starte ich auch gleich mal mit der ersten
Frage: Manche Kinder haben schon Vorstellungen, was sie mal beruflich machen möchten. Ich habe in meinem Kinderzimmer immer gerne ein „Büro“ aufgebaut. Wie war es bei Dir?

Antwort: Ich habe als Kind mit meiner Schwester sehr viel mit Puppen gespielt, tagelang. Wir haben uns tolle Geschichten mit verschiedenen Figuren ausgedacht und sind vollkommen abgetaucht in unsere Phantasiewelt. Die Vorstellung, später im Job stundenlang an einem Computer zu sitzen fand ich sehr lange sehr gruselig.  Und heute sitze ich genau da, sehr viele Stunden, aber das Tolle ist, ich kann dabei in verschiedene Länder reisen, romantische und spannende Dinge erleben, viele verschiedene Menschen kennenlernen, die ich auch noch selbst erfinden kann.



Frage: Nun warst Du ja zunächst Drehbuchautorin, wann kam die Idee, mal ein Buch zu schreiben?

Antwort: Ich schreibe und arbeite ja schon seit 1996 für das Fernsehen, erst bei der Fernsehserie „Unter Uns“ als Storylinerin, anschließend wurde ich Dramaturgin bei der „Lindenstraße“ und so ging es weiter. 2012 habe ich dann nach vermutlich über 200 Drehbüchern ein Fernsehfilmexposé entwickelt, dass sich gut als Frauenroman eignete. Ich beschloss, einen Roman aus dem Stoff zu schreiben. Es entstand mein Debütroman „Himbeersommer“, der auch gleich Ebook-Bestseller wurde. Ich war ziemlich verblüfft, hatte große Lust, auch weiter Romane zu schreiben, weil man da viel freier ist als beim Drehbuch. Ein Roman erschien bei Knaur („Liebes Herz“), zwei weitere im Selfpublishing („Liebe Dich – immer“ und „Liebe Dich – ewig“) und drei weitere im Verlag „Tinte und Feder“ („Mandelblütenliebe“, der Top 1 Kindle-Bestseller und BILD-Bestseller wurde und euch nach Mallorca entführt, „Erdbeeren im Sommer“, auch Kindle- und BILD-Bestseller, spielt in Süditalien, und am 27.12.17 erschien „Nelkenliebe“, der in Portugal spielt, auch in den 70er Jahren. Das Eintauchen auch in historische Zeiten macht mir gerade großen Spaß. Am achten Roman arbeite ich gerade und ihr könnt euch auf Südfrankreich, die Provence, freuen.



Frage: Ideen fliegen einem manchmal zu oder es gibt Situationen, über die man gerne schreiben möchte. Wie ist es bei Dir? Woher kommen Deine Ideen?

Antwort: Sie fliegen, sie schwirren, ich erlebe sie, höre ein Stichwort und denke es weiter. Das ist sehr unterschiedlich. Meist läuft gleich ein kleiner Film vor meinem geistigen Auge ab, meine Romane sind alle gut verfilmbar. Oft recherchiere ich auch, weil ich ein Thema spannend finde, und komme so auf tolle weitere Ideen.



Frage: Ein Leser kann sich nicht immer vorstellen, wie so ein Autorentag aussieht. Hast Du bestimmte Zeiten, zu denen Du Dich an Deinen PC setzt oder läuft es so ab, wenn eine Idee da ist, wird erbarmungslos geschrieben? Du hast ja auch eine Familie, wie klappt das mit dem Alltag.

Antwort: Da ich Kinder habe, werde ich gezwungen, sehr früh aufzustehen, da sie in die Schule müssen. Es ist so gar nicht meine Zeit, aber deshalb bin ich zum Glück recht effektiv. Ich sitze spätestens ab 9 Uhr in meinem Büro und schreibe. Vormittags ist die beste Schreibzeit für mich. Dann mache ich Mittagspause, treffe da oft Freundinnen oder Kolleginnen oder geh einfach einkaufen, spazieren oder shoppen.  Nachmittags schreibe ich noch etwas weiter, je nachdem wie die Jungs verabredet sind oder was sonst so passiert. Wenn Abgabetermine anstehen, muss schon auch mal das Wochenende dran glauben. Aber die Zeit mit meiner Familie nehme ich mir dann auch, das ist mir sehr wichtig.



Frage: Wie sieht Dein Arbeitsplatz aus? Hast Du ein eigenes Zimmer und kannst Dich dort zurückziehen? Manchmal stelle ich es mir so vor, dass es eine Pinnwand mit ganz vielen Zetteln gibt.

Antwort: Ich habe ein eigenes Büro mit einer großen Bücherwand, aber ohne Pinnwand, da muss ich Dich enttäuschen. Die fiktiven Zettel gibt es, aber sie befinden sich in meinem Computer. Hier schreibe ich auf, wenn ich Ideen habe oder eine Geschichte plotte. Nachmittags schreibe ich am liebsten auf der Couch oder im Sommer im Garten oder auf der Dachterrasse.



Frage: Nun habe ich Dich inzwischen mehrmals auf Messen getroffen und wir konnten uns unterhalten. Wie sieht denn sonst Dein Kontakt zu Lesern aus?

Antwort: Die Messen sind toll, da man Leser aus allen möglichen Städten treffen kann. Ich freue mich immer sehr, wenn Leser kommen. Manche bringen auch extra ein Buch von mir zur Buchmesse mit, um es signieren zu lassen, das beeindruckt mich jedes Mal. Ansonsten freue ich mich über Kontakt auf Facebook, Instagram oder über einen Eintrag in meinen Newsletter auf meiner Homepage. www.Anja-Saskia-Beyer.com



Frage: Manche Autorinnen veranstalten Lesungen, machst Du das auch?

Antwort: Ich hatte schon mehrere Lesungen auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig, auch in einer Buchhandlung. Es können gerne mehr Lesungen werden, denn auch da ist der Kontakt zum Leser ja immer sehr schön.



Frage: Möchtest Du von Deiner Seite aus uns Lesern gerne noch etwas mitteilen?

Antwort: Ohne euch und euer Feedback wäre der Job viel weniger schön. Ich freue mich immer riesig, wenn euch ein Buch gefallen hat und ihr mir das auch sagt, schreibt, oder in einer netten Rezension verpackt.



Frage: Noch ein Gedanke, kannst Du Dir vorstellen auch mal einen Krimi oder in einem anderen Genre zu schreiben?

Antwort: Da ich erst kürzlich ein Krimi-Serienkonzept für die ARD überarbeitet habe, das sehr gut ankam, kann ich es mir inzwischen vorstellen, mal einen Krimi zu schreiben. Fantasy ist mir zu fremd. Auf einen rein historischen Roman habe ich auch sehr große Lust. Das Schöne am Schreiben ist ja, dass einem die Welt offen steht.



Frage: Dein Buch "Nelkenliebe" ist ja beim Verlag Tinte & Feder erschienen, möchtest Du dazu noch etwas sagen?

Antwort: Die Zusammenarbeit mit meinem Verlag Tinte & Feder ist toll. Ich darf beim Cover mitreden, Autoren werden da sehr gewertschätzt, ich bekomme auf den Buchmessen Veranstaltungen und Lesungen und auch das restliche Marketing ist klasse.



Liebe Anja, ich bedanke mich für dieses Interview und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit Deinen Büchern und mögen Dir die Ideen nicht ausgehen.

Ich bedanke mich auch ganz herzlich, liebe Ulla



Übrigens, wer mehr über die Autorin erfahren oder sogar Kontakt aufnehmen möchte, kann dies auf den  Seiten bei Facebook oder Instagram.

Facebook: https://www.facebook.com/AnjaSaskiaBeyer

Instagram: https://www.instagram.com/AnjaSaskiaBeyer/

Tja, an dieser Stelle dachte ich, dass ich fertig bin und dann sind mir doch noch mehr Fragen eingefallen 😉


Danke Anja, dass Du Dir noch einmal Zeit für mich und die Fragen genommen hast.

Frage: Wie lange schreibst Du an einem Buch?

Antwort: Das ist unterschiedlich, aber so ungefähr ein halbes Jahr auf jeden Fall, manchmal auch bis zu acht Monate. Oft aber auch unterbrochen von Schulferien, d.h. Urlaubsreisen in die Länder, über die ich schreibe oder über die ich noch schreiben werde. Außerdem recherchiere ich auch sehr viel, wenn mein Roman auf einer historischen Zeitebene spielt, z.B. über die jüdische Geschichte Mallorcas in „Mandelblütenliebe“, über den Einmarsch der Alliierten in „Erdbeeren im Sommer“ und über die Nelkenrevolution in „Nelkenliebe“.  Das macht sehr viel Spaß, ich lerne selbst immer wieder Neues dazu und denke, dass das meinen Lesern auch gut gefällt. Eine Liebesgeschichte mit Mehrwert, eine schöne Urlaubslektüre, bei der man mehr über das jeweilige Land erfährt.


Frage: Kann es passieren, dass Dir während Du an einem Buch schreibst, schon neue Ideen kommen?

Antwort: Das ist der Idealfall, denn eine gut durchdachte Geschichte zu entwickeln dauert ja auch. Sie muss im Kopf reifen, ändert sich noch oft, die Figuren fangen frecherweise an, zu leben. Dann schreibe ich die Ideen schnell auf, damit ich sie ja nicht vergesse, und freue mich schon innerlich aufs nächste Projekt.



Frage: Wer darf Dein Buch als erstes lesen?

Antwort: Mein Mann darf mein Buch als Erster lesen. Er muss. Und er sagt schonungslos die Wahrheit, oder eben das, was er schlecht oder gut findet. Obwohl er kein Autor ist, hat er ein gutes dramaturgisches Gespür und legt oft den Finger in die Wunde. Was natürlich öfter zu kleineren Ehekrisen führt 😊 Aber entweder ich sehe seine Kritik ein oder ich bleibe stur, weil ich es besser finde.



Frage: Wenn Du eine Zeitreise machen dürftest, zu welchem Autor der Vergangenheit würdest Du reisen wollen?

Antwort: Zu Shakespeare. Ich stelle mir die Zeit zwar extrem arm vor, aber es war damals so eine ganz andere Welt, in die ich gerne eintauchen würde und ihm beim Entstehen seiner Werke über die Schulter sehen möchte.



Frage: Hast Du als Kind schon Bücher gelesen und kannst Du Dich an Titel erinnern?

Antwort: Ich habe Karl May gelesen, Hanni und Nanni, die Fünf Freunde, aber auch Erwachsenenbücher aus dem Bücherregal meines Vaters.



Frage: Liest Du Sagen oder Märchen und wenn ja, welche?

Antwort: Märchen lese ich nur meinen Kindern vor, aber die Zeit ist jetzt eigentlich auch vorbei. Kürzlich hatte mein Zehnjähriger Märchen als Thema für eine Klassenarbeit, da sind wir nochmal im Schnelldurchgang die ganzen Inhalte durchgegangen.



Frage: Hast Du berühmte Klassiker gelesen?

Antwort: Ich habe Theaterwissenschaft studiert, hatte Deutsch-Leistungskurs im Abi, also insofern einige.


Frage: Welches Buch möchtest Du unbedingt mal lesen?

Antwort: Da gibt es nicht das Eine. Es gibt so viele gute Bücher



Frage: Was fällt Dir zu folgenden Buchtiteln ein:


Dr. Schiwago                                         
- da fällt mir als Erstes der Film ein, den ich glaube ich nie ganz gesehen habe. Was ja schon alles sagt.

Die Leiden des jungen Werther                               
- nach dem Lesen hatten sich damals viele das Leben genommen. Das finde ich richtig dramatisch. Ein Buch verleitet Menschen zu so etwas.

Pygmalion – das musste ich googeln, kannte ich nicht.

Herzlichen Dank Ulla, für die spannenden Fragen!


 Ich möchte mich auch noch einmal bedanken, dass Du Dich den Fragen gestellt hast.



und damit Ihr alle einen Überblick bekommt, zeige ich hier die Buchcover der von mir gelesenen und rezensierten Bücher



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