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Freitag, 2. Mai 2014

Rezension - Plötzlich Türkin


Autorin: Katja Schneidt

Titel: Plötzlich Türkin

Genre: Roman

Version: eBook

erschienen: 14. April 2014

Seiten: 163

Altersempfehlung: Erwachsene

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Die Autorin Katja Schneidt wurde 1970 in Hanau am Main geboren. Bereits mit Anfang Zwanzig schreibt sie für verschiedene Zeitungen (u.a. Münchner Merkur, Eltern Zeitschrift) bevor 1999 ihr Erstes Buch beim Interconnections Verlag ("Ratgeber für Aupair Gastfamilien") erscheint. Ein paar Jahre widmet sie sich zunächst ihrer privaten Arbeitsvermittlung, bevor sie schließlich 2011 einen Spiegel Bestseller schreibt. ("Gefangen in Deutschland", mvg und Bastei Lübbe Verlag). 2012 erscheint dann "Du hast keine Macht über mich" (mvg Verlag)2013 "Befreiung vom Schleier" (mvg Verlag) "Die Wollnys-die ungeschminkte Wahrheit" (Elysion Books Verlag). 2014 "Plötzlich Türkin" (Elysion Books und THG). Katja Schneidt lebt heute mit ihren Kindern und ihrem Lebensgefährten, der ebenfalls zwei Kinder mit in die Beziehung brachte und ihren drei Hunden in der Nähe von Frankfurt am Main. In ihrer Freizeit geht sie am liebsten stundenlang mit ihren Windhunden spazieren oder unternimmt etwas mit ihrer Familie und Freunden. Darüber hinaus engagiert sie sich gegen Häusliche Gewalt und unterstützt Menschen bei ihrem Schritt in ein gewaltfreies Leben.

Kurzbeschreibung, übernommen:
Als Jilly mit 25 Jahren endlich erfährt, wer ihr Vater ist, bricht für sie eine Welt zusammen. Gerade Jilly, die mit dem Multi-Kulti in Deutschland, so ziemliche Probleme hat, muss nun erfahren, dass sie selbst quasi eine Ausländerin ist, denn ihr Vater ist ein waschechter Türke, der mit seiner Frau Selma und Jillys vier Halbgeschwistern in dem kleinen, türkischen Küstenstädtchen Marmaris lebt. Ihr Vater ist damals noch vor Jillys Geburt in die Türkei zurückgekehrt und Jilly ist bei ihrer Mutter aufgewachsen. Auf Drängen ihrer besten Freundinnen, Lena und Fiona, tritt Jilly schließlich die Reise nach Marmaris an, um ihre türkische Familie kennenzulernen. Die quirlige, taffe Jilly, trifft in Marmaris auf eine liebenswerte Großfamilie, die sie mit offenen Armen empfängt. Jilly sorgt dort für jede Menge Trubel und dann lernt sie auch noch den gutaussehenden Türken Yasin kennen. Aber irgendetwas scheint nicht mit ihm zu stimmen oder warum sonst, sollte Jillys Bruder Devin so wütend sein als er die beiden zusammen am Strand sieht? Jilly beschließt es herauszufinden und am Ende dieser Reise, ist nichts mehr so, wie es vorher war…

Meine Meinung:
In der Kurzbeschreibung wird ja schon sehr viel über das Buch preisgegeben und so habe ich hier die Möglichkeit, ohne etwas zu verraten, meine Eindrücke zu schildern.
Jilly hat eine besondere Einstellung zu denen in Deutschland lebenden Ausländern, insbesondere zur türkischen Bevölkerung. Manches kann man ja nachvollziehen, aber vieles ist überspitzt dargestellt und zu Anfang hat es mich etwas irritiert. Als Jilly dann erfuhr, dass ihr Vater ein Türke ist, war für mich alles klar. Ich dachte, oh, wie kommt sie aus der Nummer nun raus und das kann sich aber sehr interessant entwickeln.

Ich fand es ausgesprochen amüsant zu lesen, welche Gedanken sie sich macht und was sie in Marmaris erlebt. Es ist nun mal bekannt, dass der familiäre Zusammenhalt in südlichen Ländern ganz anders als bei uns in Deutschland ist. Trotzdem  kann es einen doch erschrecken, wenn zum Empfang am Flughafen eine Masse Menschen zur Begrüßung parat stehen. Jillys Verhalten konnte ich gut verstehen und auch hier war ich gespannt,  wie sie das alles meistert.

Katja Schneidt hat es verstanden, kritische Themen anzusprechen und sie mit einer Prise Humor zu schildern. Gefallen hat mir, wie Jilly mit ihren beiden Brüdern umging, die sich weigerten Frauenarbeit zu machen. Das Zusammentreffen einer selbstbewußten deutschen Frau mit türkischen Traditionen war interessant zu beobachten. Man stelle es sich einmal wirklich vor, wie es sein muss, in zwei ganz unterschiedlichen Traditionen aufgewachsen zu sein und was passiert, wenn es dann zu einem Zusammentreffen kommt. Was sehr humorvoll geschildert wird, regt einen aber auch zum Nachdenken an.

Auf jeden Fall fand ich es sehr interessant, Jilly zu erleben und zu beobachten, wie sie mit ihrer neuen Familie klar kommt und was sie in Marmaris alles erlebt. Sie hat Land und Leute kennen gelernt und einiges an ihrer Einstellung überdenken müssen. Leichter ist es für sie jetzt nicht geworden, denn inzwischen fühlt sie sich dort wohl und ist nun hin und her gerissen, zwischen ihrer Heimatstadt und der Heimat ihres Vaters. Gerne hätte ich noch viel mehr erfahren und habe mich gefreut, als ich las, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Fazit:
Mir haben der Schreibstil und das von Katja Schneidt gewählte Thema sehr gefallen und ich möchte das Buch gerne weiter empfehlen. Von dem Ort wurde so viel gutes beschrieben, dass viele jetzt vielleicht auch Lust auf eine Reise nach Marmaris bekommen.

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