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Mittwoch, 4. Januar 2017
Rezension - Im Palast von Knossos
Autor: Nikos Kazantzakis
Titel: Im Palast von Knossos
Version: gebundene Ausgabe
Genre: Historisch
erschienen: 30. November 2016
Seiten: 448
Altersempfehlung: Jugendliche und Erwachsene
Verlag: Griechenland Zeitung
Der Autor Nikos Kazantzakis wurde 1883 in Heraklion auf Kreta geboren und gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Griechenlands. 1902 zog er nach Athen, um Rechtswissenschaften zu studieren. Sein Erstlingswerk erschien 1906 unter einem Pseudonym. Neben seiner Arbeit als Schriftsteller (Prosa, Lyrik, Theater) war er auch Journalist, Musiker, Philosoph, Politiker und Übersetzer (u. a. Friedrich Nietzsche und Johann Wolfgang von Goethe). Zusätzlich bekannt machten ihn auch die Verfilmungen seiner Werke (etwa "Alexis Sorbas" und "Die letzte Versuchung Christi"). Kazantzakis wurde neunmal für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen. Wegen seiner Auslegung des Lebens von Jesus Christus zog er sich die Gegnerschaft sowohl der griechisch-orthodoxen als auch der katholischen Kirche zu. Er unternahm zahlreiche Reisen ins Ausland. Kazantzakis starb 1957 in Freiburg an einer Leukämieerkrankung.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Aus der Sicht jugendlicher Helden beschreibt der weltberühmte griechische Schriftsteller Nikos Kazantzakis („Alexis Sorbas“) das Leben am Hofe des sagenhaften Königs Minos auf Kreta. Frisch und lebendig erzählt er von Ariadne und Phädra, von Theseus, Daidalos und Ikaros. Alle diese Gestalten der griechischen Mythologie werden bei ihm von Mythen zu Menschen. Ganz nebenbei arbeitet Kazantzakis das Alltagsleben plastisch heraus. Bei der Lektüre taucht man in eine 3500 Jahre alte Zivilisation ein, und diese geheimnisumwitterte Vergangenheit erscheint plötzlich wie zum Greifen nahe. Ein Werk, das an Aktualität niemals einbüßen wird.
Meine Meinung:
Als ich gefragt wurde, ob ich dieses Buch lesen möchte, musste ich nicht lange überlegen. Es gab mehrere Gründe, zum einen habe ich vor vielen Jahren die Ausgrabungen von Knossos besichtigt, zum anderen kannte ich ein anderes weltberühmtes Buch, nämlich "Alexis Sorbas" von dem Autor. Außerdem hatte ich schon immer ein sehr großes Interesse an Geschichten aus und über Kreta. Soll doch dort die Wiege Europas sein und ich kannte natürlich auch einige Gestalten der griechischen Mythologie.
Leider konnte ich nicht herausfinden, wann Nikos Kazantzakis dieses Buch geschrieben hat. Aber ich weiß, dass Michaela Prinzinger es aktuell sehr gut übersetzt hat.
Auch wer sich bisher noch nicht mit der Mythologie beschäftigt hat, wird großen Gefallen an dem Buch finden. Denn Nikos Kazantzakis hat es bestens verstanden, mit dem Wissen über die damalige Zeit einen unterhaltsamen Roman zu schreiben. Als Leserin hatte ich schnell das Gefühl dabei zu sein, ich lernte das Alltagsleben der Bewohner kennen, ebenso ihre Sorgen und Probleme. Ich erwähnte ja schon, dass mir einige Gestalten durchaus bekannt waren. So fand ich es klasse, dass ich etwas über Ikarus lesen konnte. Kennt Ihr ihn und wisst, dass Wachs für ihn eine wichtige Rolle spielte? Oder kennt Ihr den Ariadnefaden? So vieles, was ich schon mal an anderer Stelle gelesen hatte, kam in der Geschichte um den Palast von Knossos vor.
Ursprünglich war dieses Buch wohl für jugendliche Leser bestimmt, aber ich bin der Meinung, dass es auch von älteren Lesern angenommen wird.
Fazit:
Mir hat es wirklich sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Historisches und mythisches wurde wunderbar vereint. Ich konnte mir das Leben zur damaligen Zeit bestens vorstellen und fand die mythischen Gestalten sehr gut und lebendig untergebracht. Gerne empfehle ich das Buch weiter und nicht nur denen, die schon mal auf Kreta waren. Das ist nämlich keine Voraussetzung ;)
Für das Rezensionsexemplar möchte ich mich vielmals bedanken. Es kann nämlich durchaus sein, dass ich bei der Menge Bücher, die angeboten werden, ausgerechnet dieses übersehen hätte.
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