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Freitag, 11. Oktober 2019
Rezension - Schicksalstage am Fjord
Autorin: Sofie Berg
Titel: Schicksalstage am Fjord
Genre: Historisch
Version: eBook und Taschenbuch
erschienen: 11. September 2019
Seiten: 438
Altersempfehlung: Erwachsene
Verlag: Gmeiner-Verlag
Über die Autorin:
Die Autorin Sofie Berg wurde in Hamburg geboren. Besuche beim norwegischen Teil der Familie weckten bereits früh ihre Liebe für das skandinavische Land. Nach dem Studium der Soziologie, Politik und Skandinavistik in Hamburg und Bergen (Norwegen) ging sie verschiedenen Tätigkeiten nach, unter anderem als Museumsguide in Norwegen und Stadtführerin in Hamburg. Mit dem Schreiben von »Schicksalstage am Fjord« hat sie sich einen langgehegten Traum erfüllt, der ihre familiäre Verbundenheit mit Norwegen und ihre Begeisterung für Familiengeschichte(n) miteinander verknüpft. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin arbeitet Sofie Berg als freiberufliche Gedenkstättenpädagogin. Sie lebt mit Ehemann und Sohn in ihrer Geburtsstadt.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Das Leben in Norwegen unter der deutschen Besatzung ist gefährlich, vor allem für diejenigen, die Widerstand leisten. Nach der Verhaftung von Vater und Schwager wendet sich die junge Norwegerin Ingrid Bakken hilfesuchend an ein Mitglied der norwegischen Nazipartei und wird damit für ihre Familie zur Verräterin. Ingrid bemüht sich, das Verhältnis zu ihrer Familie zu retten - und hat Erfolg. Doch dann begegnet ihr die große Liebe - in Gestalt eines deutschen Soldaten. Wird sie es wagen, ihren Gefühlen nachzugeben?
Meine Meinung:
Vor vielen Jahren habe ich öfter Urlaub in Norwegen gemacht und war immer wieder begeistert von der Schönheit des Landes. Allerdings war ich bei meinem ersten Besuch als knapp 20jährige überrascht, als ich von älteren Norwegern ausgeschimpft wurde. Nach dem Lesen dieses Buches kann ich das besser verstehen. Denn die Autorin hat uns bestens vermittelt, wie sich damals die Norweger fühlen mussten, als ihr Land besetzt wurde und sie nicht mehr frei waren. Selbst mit ihren Gedanken mussten sie vorsichtig sein, sogar etwas nur leise unbedacht ausgesprochen, konnte sie gefährden.
Sofie Berg berichtet in ihrem Buch, was die Norweger vor Jahrzehnten alles durchmachen mussten. Durch verschiedene Meinungen gingen Freundschaften auseinander und Familien wurden gespalten. Ich kann schon verstehen, dass auch Hass eine große Rolle spielte, wobei es manchmal auch übertrieben wurde. Aber das sehe ich heute so, ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte, wenn ich in irgendeiner Weise betroffen gewesen wäre.
Auf jeden Fall hat mich die Autorin mit der Geschichte an das Buch gefesselt. Sie schreibt dazu, dass Grundlage für dieses Buch vor allem die Erzählungen ihres Großvaters waren, der ja als junger Mann als Soldat nach Norwegen geschickt wurde. Es war für alle Seiten nicht immer leicht und das bringt die Autorin auch sehr gut rüber. Ihre Geschichte machte mich nachdenklich und auch etwas wütend über vergangene Ereignisse, die in vielen Familien für Leid gesorgt haben.
Fazit:
Sofie Berg hat ein wirklich sehr gutes Buch geschrieben. Sie hat mit fiktiven Figuren und Personen, die vieles davon erlebt haben, über eine besondere Zeit in Norwegen geschrieben. Das Buch lässt viele Gefühle zu und ich empfehle es wirklich sehr gerne weiter.
Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.