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Dienstag, 20. Juli 2021

Rezension - 3 1/2 Stunden



Autor: Robert Krause

Titel: 3 1/2 Stunden

Genre: Historisch

Version: eBook, Hörbuch, Taschenbuch

erschienen: 20. Juli 2021

Seiten: 352

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch




Über den Autor:
Robert Krause wurde 1970 in Dresden geboren. Mit 19 Jahren floh er in die Bundesrepublik und studierte in München und Los Angeles Film. Heute arbeitet er erfolgreich als Regisseur und Drehbuchautor und ist Professor für kreatives Schreiben. Mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebt er in Miesbach bei München. «Dreieinhalb Stunden» ist sein erster Roman.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Heute bauen sie die Mauer. Du sitzt im Zug zurück in die DDR. Bleibst Du im Westen, oder fährst Du nach Hause?
13. August 1961, 8:10 Uhr. Pünktlich verlässt der Interzonenzug D-151 die bayrische Hauptstadt in Richtung Ostberlin. Die meisten Passagiere sind auf dem Weg zurück in ihre Heimat, der DDR. Plötzlich macht im Zug das Gerücht die Runde, dass die Grenze dichtgemacht wird - für immer. Unter den Reisenden sind Familien mit Kindern, eine Musikband, ein Kommissar, eine Spitzensportlerin. Sie alle haben ihre Vergangenheit, ihre Geheimnisse und ihre Sehnsüchte im Gepäck. Und jede und jeder Einzelne hat nun dreieinhalb Stunden Zeit, Halt für Halt, die Entscheidung des Lebens zu treffen: «Fahre ich zurück oder steige ich vor der Grenze aus und beginne neu?» Die Zeit läuft.
«Dreieinhalb Stunden» ist ein soghaft spannender Roman, der angelehnt an den großen TV-Film packend und emotional deutsch-deutsche Zeitgeschichte erzählt - und uns zugleich eine existenzielle Frage stellt: «Was würde ich machen, wenn ich innerhalb weniger Stunden die Entscheidung meines Lebens treffen müsste?»


Meine Meinung:
Die Werbung und Kurzbeschreibung hat nicht zu viel versprochen. Das Buch beziehungsweise die Geschichte hat mich gepackt. Ich durfte so viele verschiedene Personen kennen lernen, die in diesem Zug saßen und in dem Entscheidungen für den weiteren Lebensverlauf getroffen werden mussten.
Wie hätte ich gehandelt? Ja, klar, sagen wir heute, aussteigen bevor es zu spät ist. Aber das sagen wir, weil wir den Verlauf der deutschen Geschichte kennen. Wie würden wir aber entscheiden, wenn wir zu dem damaligen Zeitpunkt, ohne Glaskugel, im Zug gesessen hätten.
Robert Krause hat einen wirklich packenden Roman geschrieben, in dem nichts ausgelassen wurde. Ob es nun die Einstellung zum ostdeutschen Staat und dem Glaube daran war oder Angst vor der Stasi. Was ist wichtiger, zum alten Vater zu fahren und den Zusammenhalt der eigenen kleinen Familie zu riskieren. Entscheidungen, die in letzter Sekunde getroffen werden müssen, was mag richtig sein.
Mich hat das Buch wirklich sehr aufgewühlt und mit den meisten Entscheidungen war ich, aus damaliger Sicht, einverstanden.
Diese verflixte Mauer hat viel angerichtet, viele Menschenleben hat sie gekostet und was hat es im Grunde eingebracht? 1961 war ich noch klein, aber ich weiß noch ganz genau, wie ich mich fühlte, als ich zehn Jahre später Verwandte in der DDR besucht habe. Nun, ich will hier keine politische Diskussion lostreten.Aber mich würde schon interessieren, wie die eine oder andere gehandelt hätte.


Fazit:
Ein eindrucksvoller Roman, der über einen wichtigen Tag in der deutschen Geschichte berichtet. Aufwühlend und nachdenklich machend. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.
Übrigens habe ich mir den Trailer zu dem Film, der bald in der ARD ausgestrahlt wird, angesehen. Sehr gut gemacht und ich denke, das ist mit Sicherheit ein Film, der ebenso gut wie das Buch sein kann.


Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.

2 Kommentare:

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