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Freitag, 16. Mai 2014

Rezension - Omas Insel


Autor: Michael Kramp

Titel: Omas Insel - Eine Liebe in Masuren

Genre: Roman

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 8. Januar 2014

Seiten: 188

Altersempfehlung: Jugendliche und Erwachsene

Verlag: Oldigor

Der Autor Michael Kramp wurde 1939 in Caporn geboren, einem kleinen Fischerdorf am Frischen Haff in Ostpreußen. Nach der Flucht über mehrere Stationen in Pommern und Mecklenburg nach Bad Godesberg am Rhein fand er nach der Heimkehr des Vaters aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1950 seine neue Heimat in Villigst bei Schwerte an der Ruhr. Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule Dortmund arbeitete er lange als Lehrer, zuletzt als Konrektor an der Hellweg-Hauptschule in Bergkamen. Nebenbei schrieb er sein erstes Buch "Eine Handvoll Zaubertränen", das 1979 mit dem Bergkamener Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Er ist verheiratet, hat drei Töchter und lebt nach mehreren Umzügen heute mit seiner Frau in Lippetal in der Nähe seiner Kinder und Enkel.

Kurzbeschreibung, übernommen:
Über zwanzig Jahre ist es her, seit Isabelle Wessinghage zuletzt in Malschewen war, dem kleinen Dorf mitten in Masuren. Dort liegen die Wurzeln ihrer Familie und dort verliebte sie sich damals in den jungen Polen Stefan – und lüftete mit ihm gemeinsam das Geheimnis um Omas Insel im See. Mit ihrem Sohn Steffen macht sie sich nun noch einmal auf den Weg dorthin, um vielleicht doch noch ihr Versprechen von damals einzulösen. Aber der Hof, auf dem Stefan lebte, scheint verlassen. Kommt sie zu spät? Oder gibt es für sie doch noch eine zweite Chance?

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sehr berührt. Denn das war mal eine etwas andere Art in die Vergangenheit zu reisen
Die Geschichte spielt in mehreren Zeitzonen, als die vierzigjährige Isabelle sich entschließt, mit ihrem siebzehnjährigen Sohn nach Masuren zu fahren, erinnert sie sich noch einmal ganz genau, wie es war, als sie siebzehn war und mit ihrer Großmutter dorthin gereist ist.  Ihre Großmutter musste im Krieg aus dem Dorf fliehen und wollte so gerne ihren Geburtsort und die Insel im See wiedersehen.

Es war in den  80er Jahren, als Isabelle mit der Oma dorthin gefahren ist und schon alleine die Schilderung der Fahrt war richtig interessant. Ich selber habe erlebt, wie es war, wenn man genau an dem Grenzübergang, den die beiden genommen haben, in die damalige DDR einreist. Für Jugendliche ist dies vielleicht schon unvorstellbar. Isabelle hatte eigentlich keine große Lust mitzufahren, nur die Schilderungen ihrer Oma machen sie neugierig und ganz besonders die kleine Insel im See interessiert sie. Ihre Oma hat dort schönes erlebt und auch in Isabelles Leben wird die Insel noch eine wichtige Rolle spielen.

Oma Trudchen ist glücklich, dass sie noch einmal alles sehen kann. Isabelle verlebt dort auch einen schönen Urlaub, was nicht zuletzt Stefan zu verdanken ist. So schwelgen alle immer in ihren Erinnerungen. Das ist dann wohl auch ein Grund, dass sich Isabelle nach zwanzig Jahren endlich auf den Weg macht und ein altes Versprechen einlösen will. Diesmal hat sich vieles verändert, schon alleine die Fahrt dorthin ist nicht mehr mit so vielen Hindernissen verbunden.

Der Autor hat die ganze Geschichte sehr anschaulich beschrieben, interessant fand ich die vielen Veränderungen im Laufe der Jahre. Es war ja auch alles so realistisch, dass es für jüngere Leser wirklich gut geeignet ist, etwas mehr über die Geschichte der Länder und der Menschen zu erfahren.
Da die Menschen alle wirklich realistisch dargestellt wurden, waren mir alle sympathisch, denn so waren sie nun mal und manches Verhalten kann man nach dem Lesen vielleicht besser verstehen.
Ich persönlich konnte allerdings nicht nachvollziehen, warum Isabelle ihren Sohn Steffen unter Druck mitgenommen hat, sie hätte wirklich auch zu einem Zeitpunkt fahren können. Bis zum Schluss fand ich dafür keine Erklärung.

Nachdenklich kann dieses Buch einen stimmen und mich hat es auch berührt, denn ich habe mir überlegt, wie ich mich fühlen würde, wenn ich den Hof, auf dem ich aufgewachsen bin, nach vierzig Jahren wiedersehe. Dieses Schicksal hat so viele Menschen getroffen und nicht jeder hatte die Möglichkeit noch einmal in seine eigene Vergangenheit zu reisen.

In diesem Buch lernen wir kurze Abschnitte aus dem Leben junger Leute unter verschiedenen Voraussetzungen kennen. Oma Isabelle vor dem Krieg  in Masuren, Enkelin Isabelle in den 80er Jahren und Urenkel Steffen in der heutigen Zeit. So verschieden die Zeiten auch sind, etwas Romanze ist immer dabei.

Das Buchcover hat mich übrigens sehr angesprochen, es macht so richtig Lust auf einen Urlaub.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich möchte es gerne weiterempfehlen. Es ist wirklich sehr schön geschrieben und ich hätte mir eine klitzekleine Verlängerung gewünscht.


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