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Donnerstag, 11. September 2014
Rezension - Prora - der Roman
Autorin: Cornelia Lotter
Titel: Prora - Der Roman
Genre: historischer Roman
Version: eBook
erschienen: 22. August 2014
Seiten: 197
Altersempfehlung: Jugendliche, Erwachsene
Dies schreibt die Autorin über sich selber:
Geboren wurde ich 1959 in der Dichterstadt Weimar. Da ich dieses Privileg schon bald als Verpflichtung empfand, begann ich bereits zu schreiben, als ich das Alphabet halbwegs beherrschte. Näheres zu meiner "schriftstellerischen" Entwicklung finden Sie unter dem Punkt "Schreiben". Wie alle in der DDR lebenden Kinder besuchte ich die Polytechnische Oberschule und studierte anschließend in Meiningen Unterstufenlehrerin. Anschließend arbeitete ich mangels freier Lehrerstelle 2 Jahre im Schulhort. Da ich aus persönlichen Gründen (man kann sich eben nicht aussuchen, in wen man sich verliebt) einen Ausreiseantrag zu stellen beabsichtigte, wechselte ich danach in ein christliches Altenpflegeheim, wo ich ebenfalls 2 Jahre arbeitete. Im Herbst 1984 kam endlich die erlösende Nachricht. Ich durfte nach Tübingen übersiedeln. Da mein Lehrerstudium (mangels Abi) dort nicht anerkannt wurde, schulte ich auf Industriekauffrau um. Seit 1987 arbeite ich als Sekretärin, um für mich und meinen mittlerweile fast erwachsenen Sohn die Brötchen zu verdienen.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Prora auf Rügen im April 1993. Das einst von den Nazis geplante und nie fertiggestellte „Seebad der 20.000“ steht nach dem Abzug der Bundeswehr leer. Kilometerlange einförmige Blöcke mit tausenden Zimmern, steingewordenes Zeugnis der Gigantomanie der Nazis.
Aus der Ostsee nähert sich ein Kampfschwimmer dem Objekt. Er hat einen geheimnisvollen Auftrag.
Auch Erwin Haube, ein ehemaliger Fallschirmjäger, schleicht täglich durch die endlosen Gänge der fünf, noch intakten Blöcke. Nach der Flucht seiner Tochter 1973 im Schlauchboot über die Ostsee, war er nur noch als Hausmeister im Objekt tragbar gewesen. Und er fühlt sich auch jetzt noch für die Anlage verantwortlich.
Der junge Christian leidet noch immer unter dem Verlust seines älteren Bruders, der sich den Schikanen, die er als Bausoldat im Block 5 erleiden musste, durch einen Sturz aus dem Fenster entzogen hat.
Auch der wortkarge Künstler Joachim, der einst als Soldat in Prora stationiert war, muss sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, als die junge Journalistin Ulrike auftaucht und unbequeme Fragen stellt.
Meine Meinung:
Ich muss mich erst einmal als unwissend outen. Ich habe zwar schon etwas von der Autorin gelesen, mich aber für dieses Buch noch nicht so richtig interessiert. Denn ich konnte mit dem Titel nichts anfangen. Also habe ich mich im WWW informiert und fand dort interessante Bilder und Informationen. Nun war meine Neugierde geweckt und ich wollte dieses Buch ebenfalls lesen.
Ich weiß nicht, ob sich viele mit der DDR beschäftigt haben. Durch meine Verwandschaft und Reisen konnte ich mir schon einige Eindrücke verschaffen, die viele vielleicht nicht kennen gelernt haben. Aber es gab ja noch so viel, was man einfach nicht erfahren hat.
Prora ist ein Wahnsinnsbauvorhaben, das zur Nazizeit geplant wurde. Man stelle sich einmal vor, ein über 4,5 Kilometer langer Baukomplex sollte auf Rügen in der Gemeinde Binz direkt an der Ostsee entstehen und die Organisation KdF wollte, dass sich dort 20.000 Urlauber gleichzeitig erholen können. (Quelle: Wikipedia)
Was nun in den Jahren mit und in diesem Komplex alles passiert ist, erfährt Ulrike, die gerne Journalistin werden möchte und darüber einen Artikel verfassen will.
Zunächst lernte ich als Leserin die Beteiligten kennen. Allerdings konnte ich bis zum Ende Leo und dessen Auftrag nicht so recht zuordnen: Aber es war schon interessant zu lesen, ob er, der alle Räume für seinen Auftrag durchsuchte, von einem der anderen dabei erwischt wird. Dies gab dem Buch eine gewisse Spannung.
Ulrike trifft den ehemaligen Hausmeister, der ihr sehr viel über das Gebäude erzählen kann. Gleichzeitig erfahre ich aus dem Tagebuch von Christians Bruder, wie man dort mit den so genannten Bausoldaten umgegangen ist.
Ulrike kommt nicht nur den Geheimnissen dieses Gebäudes auf der Spur, sie findet auch vieles zu ihrer eigenen Vergangenheit.
Ich will hier nicht weiter auf die Begebenheiten eingehen, weil ich der Meinung bin, das jeder der dieses Buch noch lesen möchte, nicht zu viel Informationen erhalten soll, denn die Gefahr des "spoilern" wird mir einfach zu groß.
Cornelia Lotter hat sich mit der jüngeren Vergangenheit sehr gut auseinander gesetzt. Auch solche Bücher gehören meiner Meinung nach dazu. Sie hätte ja auch einfach ein Sachbuch schreiben können, aber nein, es wurde ein Roman, in dem die Schicksale der Beteiligten mit der Geschichte verbunden wurden.
Ich habe dieses Buch auch in dem Genre Historisch eingeordnet, denn auch die jüngere Geschichte unseres Landes gehört in diesen Bereich.
Zum Cover möchte ich auch noch etwas erwähnen. Damit konnte ich zu Anfang ebenfalls nichts anfangen, aber wer das Buch aufmerksam liest, wird feststellen, dass es genau zum Inhalt passt.
Fazit:
Ich fand das Buch wirklich sehr interessant und möchte es auf jeden Fall weiterempfehlen.
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