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Montag, 7. September 2015

Rezension - Glück und Glas



Autorin: Lilli Beck

Titel: Glück und Glas

Genre: Roman

Version: eBook und gebundene Ausgabe

erschienen: 24. August 2015

Seiten: 510

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: blanvalet




Die Autorin Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen. Glück und Glas ist sowohl eine romanhafte Autobiografie als auch der Roman einer ganzen Generation.

Kurzbeschreibung, übernommen:
Am 7. Mai 1945 werden Marion und Hannelore in der Frauenklinik in der Münchner Maistraße geboren. Obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen stammen, wachsen sie wie Schwestern auf und sind unzertrennlich. Doch als Marion sich an ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag verliebt, zerbricht ihre Freundschaft. Während der Kalte Krieg immer mehr eskaliert, die Studenten auf die Straße gehen und die ersten Kommunen entstehen, trennen sich ihre Wege endgültig. Die widerspenstige Marion wird Fotomodel, hat großen Erfolg im Beruf, aber kein Glück in der Liebe. Hannelore studiert Jura, um Anwältin zu werden, doch das Leben hat andere Pläne mit ihr. Jahrzehnte später, am 7. Mai 2015, wollen sie ihren siebzigsten Geburtstag zusammen feiern – doch kann die Zeit alle Wunden heilen?

Meine Meinung:
Bisher habe ich einige Bücher von Lilli Beck gelesen, aber auf dieses war ich ganz besonders neugierig. Wusste ich doch durch die Vorankündigung, dass sie dort viele Ereignisse aus ihrem eigenen Leben mit einbezogen hatte.
Wer kennt diesen Spruch nicht "Glück und Glas, wie leicht bricht das" In vielen Poesiealben taucht dieser Spruch auf, auch in den beiden Alben von Hannelore und Marion. Daran denken sie öfter im Laufe ihres Lebens und ich fand ebenfalls, dass dieser Spruch sich immer wieder bewahrheitete.

Die beiden Protagonistinnen Moon und Lore, wie sie sich später rufen ließen, wurden in einer schweren Zeit geboren. 1945, der Krieg war gerade zu Ende, aber lange noch waren die Nachwirkungen zu spüren. Man rückte damals enger zusammen und unterstütze sich gegenseitig. Durch die Arbeit, die Monikas Mutter bei den Eltern von Hannelore fand, wuchsen die beiden Mädchen zusammen auf. Sehr anschaulich schildert Lilli Beck das Leben zu der Zeit. Es war besonders interessant, da die Mädchen aus unterschiedlichen sozialen Schichten kamen. So konnte ich als Leserin reichlich Vergleiche ziehen und nebenbei auch vieles aus dem Alltagsleben erfahren.

Beide Protagonistinnen mochte ich sehr gerne, obwohl ich nicht immer mit allem einverstanden war, aber es waren beides Frauen der damaligen Zeit. Es hat sich gerade in den letzten Jahrzehnten so vieles für Frauen verändert und jede konnte oder wollte anders damit umgehen. Beide haben die Entwicklungen der größeren Freiheit für Frauen mitmachen müssen, wohin gegen wir jüngeren davon nur noch profitieren konnten, weil andere die Kämpfe für uns ausgefochten haben

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, am Tag des 70. Geburtstages erinnert sich Moon, während sie auf Lore wartet, an vergangene Ereignisse. Das Schicksal meinte es mal sehr gut mit ihnen, um dann aber wieder fürchterlich zuzuschlagen. Durch diese Erinnerungen habe ich beispielsweise wesentlich mehr über die 60er Jahre erfahren. Ich selber war zu der Zeit ja ein ganzes Teil jünger. Aber eigentlich fand ich alles  sehr interessant, was die beiden in den 70 Jahren erlebt haben. Unterschiedlicher konnte das Leben nicht verlaufen.

Das Buchcover hat mir sehr gut gefallen, gibt es doch wunderbar wieder, wie sehr die beiden Mädchen als Schülerinnen befreundet waren. Und durch das Schwatz-Weiß-Foto bekomme ich sofort die Information, dass dieses Bild in den 50er Jahren aufgenommen wurde und ich somit weiß, wann diese Geschichte spielen soll.

Fazit:
In diesem Buch hat mir so vieles gefallen, aber ich will es hier nicht wiedergeben, weil ich einfach zu viel verraten würde. Ich finde es schon beeindruckend und ich weiß, dass es wirklich sehr realistisch ist, dass Freundschaften halten können. Man muss es allerdings wollen.

Auf jeden Fall empfehle ich das Buch sehr gerne weiter. Ältere Frauen werden das eine oder andere Erlebnis wieder entdecken, die jüngeren können dadurch erfahren, welche Veränderungen gerade für die Frauen in den letzten Jahrzehnten stattfanden. Wer weiß schon, dass .... achne, lest es am besten selber.

Beim Verlag blanvalet möchte ich mich recht herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken.

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