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Montag, 4. Juli 2016

Indie-Autoren-Challenge Dietmar Hesse


Im März 2015 hatten einige Autoren die Idee sich einer besonderen Herausforderung zu stellen. Ihnen sollten 15 Begriffe genannt werden und sie wollten eine Geschichte daraus machen, die mindestens drei Seiten lang sein sollte. Nach und nach möchte ich die Autoren und deren Geschichten vorstellen:




Dietmar Hesse wurde in Welze, einem kleinen Dorf in Niedersachsen geboren. Aufgewachsen ist er in Berenbostel nahe Hannover. Dies ist auch heute wieder seine Heimat. Er schreibt eigentlich schon seit der Schulzeit. Kurze, kleine Sprüche. Gedichte, oder wie wohl fast jeder in dem Alter Songtexte. Das Leben führte ihn in den Süden Deutschlands nach Bayern. Die ersten Seiten von Achterbahn sind vor acht Jahren dort entstanden.
Jahre später, wieder zurück in Niedersachsen, arbeitete er in einer kleinen Druckerei in Alfeld. Seine Tochter rief ihn an. Sie hatte als Abiturarbeit einen Roman geschrieben. Einen Katzenkrimi in der Art von "Felidae". Ob er den für sie drucken und in kleiner Auflage binden könne. Als er das Werk in Händen hielt, war er beeindruckt. Sein kleines Mädchen schreibt einen Roman. Wo war seiner? In zwei Jahren war die war Rohfassung fertig. Ein weiteres Jahr der Überarbeitung, und der Liebeskrimi war geschrieben. Liebe und ein wenig Krimi, die zwei Dinge gehören doch zusammen.

Dazu meint der Autor: Ich habe beim Schreiben immer an mich als Leser gedacht. Das zu Papier gebracht, was mich bewegte. So hoffe ich, dass ich einen schönen Abend und gemütliche Stunden bereiten kann. Eine Tasse Tee oder ein gutes Glas Wein dazu, die Seele baumeln lassen und die Welt für einen Moment vergessen.


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Und hier kommen nun die Begriffe, die  Dietmar Hesse in seiner Geschichte unterbingen sollte. . Nominiert wurde er von Mila Summers.


1. Windmühle
2. Frosch
3. Geigenkasten
4. Fluss
5. Fenstergiebel
6. Rollläden
7. Jack Russell
8. Container
9. Lichtblitz
10. Federmäppchen
11. Melodie
12. Fahrtenbuch
13. Münze
14. Glück
15. Liebe

die Geschichte :

 »Schatz, ich gehe mit dem Hund raus. Wenn ich zurückkomme, frühstücken wir!« Ohne ihre Antwort abzuwarten, schloss ich die Tür. Sam, unser treuer Jack Russel, umkreiste meine Beine zwei mal. Er legte den Kopf schief, dann schaute mich fragend an. »Ja, jetzt ist der Morgenspaziergang dran!« Die Melodie von Lady in Black summend, schlenderte ich gut gelaunt Richtung Fluss. Sam inspizierte den Container vom Nachbarn, schnupperte und setzte eine Duftmarke.

»Komm bei Fuß, es ist Brutzeit, da ist Leinenpflicht!« Gehorsam trotte er heran und ließ sich anleinen. Wir erreichten den Feldweg am Ortsende, wo er aufmerksam jedes Grasbüschel untersuchte. Nur als ein Frosch vor seiner Nase quakend in den Bach hüpfte, blieb er überrascht stehen. »Ist gut, der tut dir nichts! Weiter geht's!« Ich genoss diese Spaziergänge in der Natur. Die Luft, der Blick über die Wiesen bis zur alten Windmühle einen Kilometer entfernt, das Gezwitscher der Vögel, wunderschön. Ich sah mich schon mit Block und Federmäppchen bewaffnet zurückkommen, um das in einer Zeichnung festzuhalten.
Sam hatte endlich den Platz für sein Geschäft gefunden. Das verstaute ich gleich zur Entsorgung in der Papiertüte. »Ab, nach Hause, das Frühstück wartet!« Am Gartenzaun wurden wir von einem Lichtblitz überrascht. Der plötzlich aufkommende Wind zusammen mit einem lauten Donner ließen mich zum Himmel schauen. Da zog ein gewaltiges Gewitter auf. Die Rollläden am Fenstergiebel schepperten unüberhörbar. Jetzt aber ab in die gute Stube! Ich öffnete die Tür und Sam zwängte sich vorbei. Er wollte so schnell wie möglich in seinen Hundekorb. Dort legte er die Schnauze auf die Vorderpfoten und sah herzerweichend herüber.
»Ist ja alles in Ordnung, kleiner Racker.« Meine Stimme beruhigte ihn, er gähnte und schloss die Augen. Als ich die Küche betrat, lag der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee in der Luft. Was hatte ich doch für ein Glück, dass diese bezaubernde Frau mir mit so viel Liebe zur Seite stand. Ich trat hinter sie und legte ihr die Arme um die Schultern. »He, vorsichtig, ich verbrenne mich noch!« »An mir?« »Nein, du Trottel! An der heißen Pfanne!« Lächelnd drehte sie sich um und gab mir einen dicken Kuss. »Da zieht ein Unwetter auf, ich sollte die Rollläden herunter lassen, sonst entführt die der Wind.« »Nix da, erst wird gefrühstückt! Mike ist im Bad, die Rühreier mag er doch besonders gerne.«
Unser Sohn, mein ganzer Stolz. Er war so musikalisch, wie ich es mir in jungen Jahren gewünscht hatte, zu sein. Die Töne, die er aus der Geige zauberte, einfach schön. »Hi Mum, Morgen Paps, das duftet aber!« Er setzte sich. »Ich habe einen Riesenhunger!« »Schapp dir schon mal ne Semmel, die Eier sind gleich soweit! Thomas, setz dich!« Tja, auch das war meine Frau. Sie hatte uns im Griff.

»Was steht denn heute auf dem Plan? Draußen sieht es ja nicht so toll aus.« Fragend schaute mich Mike an. »Eigentlich wollten wir dir einen neuen Geigenkasten besorgen, doch bei dem Wetter ist mir mehr nach einem gemütlichen Spieletag. Meinetwegen an der PlayStation. Du hast Ferien, ich den ersten Urlaubstag, nur Mama ruft der Laden. Die Entscheidung überlasse ich dir, oder werfen wir eine Münze?«. »Cool, ich Zahl, du Kopf, der Gewinner entscheidet! Aber … nee, lass uns spielen. Portal wäre toll, da geht es nicht ohne Nachdenken.« »Tja, muss leider los, ihr wisst ja, die kranken Kollegen. Habt viel Spaß, ich bin bald wieder daheim.« Claudia schaute etwas bedrückt. Ich stand auf, nahm sie fest in den Arm und gab ihr einen langen Kuss.
Die eigenartigen Laute in meinem Rücken überhörte ich geflissentlich. »Bringst du nachher das Fahrtenbuch aus dem Auto mit rein, ich muss da noch was nachtragen?« »Klar doch, Tschüss ihr zwei, macht euch einen tollen Männertag.« Sie überraschte uns schon vier Stunden später und sah in strahlende Gesichter. Wir hatten die Herausforderungen der Portale mit Bravour gemeistert.

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