Seiten
▼
Sonntag, 19. April 2020
Rezension - Der Chirurg und die Spielfrau
Autorin: Sabine Weiß
Titel: Der Chirurg und die Spielfrau
Genre: Historisch
Version: eBook, Hörbuch, Taschenbuch
erschienen: 27. März 2020
Seiten: 592
Altersempfehlung: Erwachsene
Verlag: Lübbe
Über die Autorin:
Sabine Weiß, geboren 1968 in Hamburg, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete als Journalistin, bevor sie 2007 ihren ersten Roman über das Leben der Wachskünstlerin Marie Tussaud veröffentlichte. Er war ein großer Erfolg, und zwei weitere historische Romane folgten. Nachdem die Autorin für diese Romane monatelang durch Frankreich und Großbritannien gereist war sowie im Elsass und in Süddeutschland recherchierte, freut sie sich nun, für Hansetochter erstmals in die Geschichte ihrer norddeutschen Heimat einzutauchen. Sabine Weiß lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nordheide bei Hamburg.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Von Bremen und Mallorca in den Süden Frankreichs und den Norden Italiens - eine spannende Reise durch die mittelalterliche Medizin und die Geschichte der Kreuzzüge
1217. Weil sein Vater ihn ins Kloster geben möchte, flieht der junge Bremer Adlige Thonis und schließt sich einem Kreuzzugsheer an. Doch er kommt nicht weit: Schon auf dem Weg ins Heilige Land erblindet er, wird zum Sterben zurückgelassen. Dass er gesundet, verdankt er allein dem betörenden Gesang einer Spielfrau, der ihn im Leben hält, und der Kunst des Chirurgen Wilhelm. Fasziniert lässt sich Thonis selbst zum Chirurgen ausbilden und spürt die Frau auf, die ihn einst rettete: Elena, eine Sklavin. Beide wollen sie den Menschen helfen - und geraten in einer Zeit der Kreuzzüge und Ketzerverfolgung in tödliche Gefahr ...
Meine Meinung:
Als erstes sprach mich das schöne Cover an und dann machte mich die Kurzbeschreibung neugierig auf das Buch. Also stand für mich fest, dass ich es unbedingt lesen wollte.
Ich lernte Elena kennen, die mit ihrer Familie versklavt wurde und Thonis, ein junger Adeliger, der sich damals wie viele einem Kreuzugheer anschloss. Als Vielleserin historischer Bücher war mir klar, dass Thonis nicht wusste, was ihn erwartete. Allerdings kam er nicht weit, denn unterwegs erblindete er und sein Weg wurde ein ganz anderer.
Zunächst konnte ich das Leben der beiden Protagonisten getrennt voneinander verfolgen. Denn es waren zwei ganz verschiedene Lebenswege, die irgendwann mal zueinander führen sollten. Aber ich möchte hier nicht weiter davon erzählen.
Auf jeden Fall habe ich vieles über die damalige Zeit erfahren können, denn beide steckten mitten drin in den Geschehnissen. Ob es nun das Leben der Sklaven war oder die Machtspiele der Adeligen, die Arbeit eines Chirurgen oder die Auswirkungen der Kreuzzüge. Sabine Weiß hat sehr umfassend über diese besondere Zeit vor rund 800 Jahren berichtet. Sie hat mich an ihr Buch gefesselt, denn beide, Elena und Thonis hatte ich in mein Leserherz geschlossen und hoffte sehr auf ein Ende, das mir auch gefiel.
Fazit:
Ein sehr gut geschriebener historischer Roman, der mich begeistert hat. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung. Aber schaut Euch auch einmal die anderen Bücher an. Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich das eine oder das andere davon auch noch lesen.
Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.
Und noch etwas möchte ich erwähnen. Ich hatte im November 2019 das Vergnügen, Sabine Weiß kennen zu lernen. Ihr Buch "Die Arznei der Könige" war nominiert für den HOMER Literaturpreis. Ich war damals eines der Jurymitglieder und bin nach Ingolstadt gereist, um an der Verleihung teilzunehmen. Abends und beim Frühstück im Hotel habe ich mich sehr gut mit der Autorin unterhalten und Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich nun auch neugierig auf weitere Bücher von ihr bin. Auf meiner Leseliste stehen einige.