Mittwoch, 17. Februar 2016
Rezension - Die 13. Jungfrau
Autorin: Katharina Münz
Titel: Die 13. Jungfrau
Genre: Historisch
Version: eBook
erschienen: 30. November 2015
Seiten: 334
Altersempfehlung: Erwachsene
Verlag: Schruf & Stipetic
Die Autorin Katharina Münz wurde 1968 im romantischen Heidelberg geboren, worauf sie ihr Faible für Geschichten mit romantischem Einschlag zurückführt, auch wenn sie dafür mit dem Hochdeutschen bisweilen hadert. Sie liebt den Frühling im Süden, den Sommer im Norden, den Herbst an sich und schneereiche Winter. Mit ihrem Mann lebt sie in einem Haus voller zwei- und vierbeiniger Kinder. Inmitten dieses Trubels öffnen ihr Bücher willkommene Tore in andere Welten, Zeiten und Köpfe. Mit ihrem Roman Die 13. Jungfrau entführt sie ihre Leserinnen und Leser ins Frühmittelalter.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Viele Mythen ranken sich um die Stadtheilige von Köln und ihre elf jungfräulichen Hofdamen. Doch bis zum heutigen Tag bleibt das Schicksal der 13. Jungfrau ein Rätsel. Zur Zeit der Wikingerüberfälle verlässt die junge Melwyn im Gefolge einer Fürstentochter ihre Heimat Cornwall. Um die Anerkennung ihres Vaters zu gewinnen, schwört die Bastardtocher eines Edelmanns, sich um die jüngere Halbschwester zu kümmern. Als ein Sturm die Reisenden nach Köln verschlägt, geraten die jungen Frauen in Gefahr. Beim verzweifelten Versuch, ihre Schwester zu retten, lädt Melwyn große Schuld auf sich, ehe sie beginnt, ihren eigenen Wert als Schildmaid zu erkämpfen.
Meine Meinung:
Rein zufällig wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, was mich jetzt ganz besonders freut, denn mit Begeisterung habe ich es gelesen. Hätte es aber wahrscheinlich gar nicht in der Menge der vielen Bücher, die angeboten werden, gefunden.
Ich lese ja sehr gerne historische Bücher, wo Geschehnisse wunderbar mit erfundenem verbunden werden. Es begeistert mich immer wieder, wie viel Arbeit sich ein Autor mit der Recherche macht. Was heißt begeistert, besser ausgedrückt, ich bin eigentlich mehr beeindruckt. Denn was in einem Kapitel in wenigen Seiten erzählt wird, setzt doch viel lesen und informieren voraus. Ich habe mir den Blogbeitrag zu dem Thema Hautstecherei durch gelesen, was ich auch sehr interessant fand.
Nun will ich aber endlich mal zur eigentlichen Rezension des Buches kommen.
Ich verrate hier ja nicht zuviel, denn wer sich über die Jungfrauen von Köln informiert hat, weiß, dass sie leider in Köln gestorben sind. Aber eben nicht alle, sondern eine 13. die nie erwähnt wurde, schlidderte von einem Abenteuer in das nächste. Schon die Überfahrt von England war gefährlich und leider sehr stürmisch. Deshalb kenterte das Schiff und alle Reisenden mussten nun sehen, wie sie an ihr Ziel kommen. Wikinger trieben sich damals überall herum und raubten und mordeten. Es war richtig spannend zu lesen, wie Melwyn und alle andere es schafften heil in Köln anzukommen. Sehr anschaulich hat die Autorin die Reise und den Aufenthalt in Köln beschrieben.
Melwyn war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr gelitten, gefiebert und gehofft. Ich hatte als Leserin ja auch den Vorteil, ihre Gedanken kennen zu lernen. Denn die Geschichte wurde aus Sicht von Melwyn in der Ich-Form erzählt. Ich konnte nicht nur ihre Gedanken lesen, die sehr oft abschweiften, ich musste manchmal darüber schmunzeln, wie schnell sie ihre Einstellung änderte und das humorvoll beschrieb.
Ich hatte nur etwas Probleme mit den für mich ungewohnten Vornamen, sie waren sehr kompliziert und so richtig wörtlich habe ich die wenigsten gelesen. Ansonsten hat mit der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Den beteiligten Personen hat sie interessante Charaktere zugeordnet. So kam es dann auch, dass ich, die ja auf der Seite von Melwyn war, total sauer auf die Tante wurde, die mit ihrem Verhalten einiges ausgelöst hat.
Im Grunde werden in diesem Buch zwei Geschichten erzählt, als erstes die Reise bis Köln, wo Melwyn ja nur eine Begleiterin der Braut ist. Als zweites ihr Abenteuer, nachdem alle Jungfrauen zu Tode gekommen sind. Sie wird gefangen genommen und tritt eine weitere große Reise an. So ganz nebenbei erfahre ich dadurch einiges über das Leben im Frühmittelalter. Neugierig, wie ich bin habe ich mich natürlich über die Lage der Orte, Runenzeichen und über die Aufgaben einer Schildmaid informiert. Was das nun alles auf sich hat, werde ich hier nicht verraten. Mir hat die Entwicklung auf jeden Fall gut gefallen.
Fazit:
Ein weiteres historisches Buch, das ich mit Begeisterung gelesen habe und gerne weiter empfehle.
Ich möchte mich beim Verlag Schruf & Stipetic für das Rezensionsexemplar bedanken.