Mittwoch, 1. März 2017

Rezension - Oberst Ljapkin


Autor: M. Karagatsis

Titel: Oberst Ljapkin - Ein russischer Flüchtling in Griechenland

Genre: Historisch

Version: Gebundene Ausgabe

erschienen: Neuauflage 18. November 2016
geschrieben: 1933

Seiten: 248

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: Griechenland Zeitung



Der Autor des vorliegenden Romans, M. Karagatsis (mit bürgerlichem Namen Dimitrios Rodopoulos) lebte von 1908 bis 1960, starb schon früh mit 52 Jahren. Geboren in Athen lebte er u.a. auch in Larisa, Hauptstadt der griechischen Region Thessalien, in die er uns auch mit seinem Roman über das Schicksal eines russischen Flüchtlings in Griechenland führt. Das Umschlagbild des Buches übrigens zeigt den Autoren in der Uniform seines Titelhelden.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Ein Gespenst geht um in Europa – der Kommunismus.
Aus Angst vor der Oktoberrevolution im Jahre 1917 flüchtet der Romanheld, Oberst Ljapkin, aus Russland und landet als Stallmeister in einer mittelgriechischen Stadt. An seiner Person zeichnet der meisterhafte Erzähler M. Karagatsis eine auseinanderbrechende europäische Ordnung nach. Dieses Buch ist das Erstlingswerk des Autors. Es geht darin um den Versuch, sich die Normen der neuen Heimat Griechenland zu eigen zu machen – woran der Protagonist letztlich zerbricht. „Wer verstehen will, wie die griechische Gesellschaft zwischen den beiden Weltkriegen funktionierte, ja selbst wie sie heute noch funktioniert“, müsse nur Karagatsis lesen, empfiehlt der griechische Gegenwartsautor Christos Chomenidis. Mit seiner dynamischen und poetisch souveränen Erzählweise prägt M. Karagatsis die griechische Literatur bis heute.


Meine Meinung:
Da ich gerne historische Bücher lese, war ich auf dieses sehr neugierig. Natürlich ist es ein Unterschied, ob Geschehnisse der Vergangenheit in Romanform geschildert werden oder es mehr ein Tatsachenbericht ist.
Dem Autor ist es auf jeden Fall gelungen über das Leben russischer Flüchtlinge zu berichten und darzustellen, wie sie damit klar kamen. Denn ihr Leben in Russland sah natürlich ganz anders aus. Zwei verschiedene Mentalitäten trafen aufeinander. Oberst Ljapkin musste wie viele andere alles aufgeben und woanders neu anfangen. Er war innerlich sehr zerrissen, trug er doch zu gerne noch seine alte Uniform, die so richtig toll auf die Bewohner Eindruck machte. Aber die Armee gab es nicht mehr. Er musste irgendwann Entscheidungen treffen.


Fazit:
Ich fand es sehr interessant, nicht nur etwas für den Oberst zu erfahren, sondern auch über das Leben der Griechen in dem Ort Larisa zu der damaligen Zeit.  Dieses Buch ist natürlich sehr speziell, aber wer daran interessiert ist, sollte es sich zulegen.

Ich möchte mich bei dem Verlag der Griechenland Zeitung vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.

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