Freitag, 8. April 2016

Rezension - Mit dem Herzen einer Tigerin


Autorin: Katharina Finke
Autorin: Amila

Titel: Mit dem Herzen einer Tigerin

Genre: Biografie

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 14. Dezember 2015

Seiten: 256

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: Heyne



Die Autorin Katharina Finke, geboren 1985, ist eine freie Korrespondentin und berichtet von verschiedenen Orten auf der Welt (u.a. China, Indien, Ozeanien, Portugal, USA). Ihre Schwerpunkte sind Reise, Nachhaltigkeit, Kultur und Gesellschaft, mit Fokus auf Menschenrechtsthemen. 
Sie arbeitet für Print- und Onlinemedien sowie fürs deutschsprachige Fernsehen (u.a. freitag, Spiegel, taz, Zeit, ARD, ORF, SF).

Über Amila schreibe ich hier nichts, denn beim Lesen des Buches wird sie jeder kennen lernen. Amila hat Katharine Finke ihre Geschichte erzählt.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Ohne zu ahnen, welcher Albtraum sie erwartet, schicken ihre Eltern Amila im Alter von neun Jahren nach Neu-Delhi. Eine Mittlerin soll sie einem wohlhabenden Mann vorstellen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr: Nach zwei Jahren als Arbeitssklavin wird sie mit einem deutlich älteren Mann zwangsverheiratet. Die heute 24-Jährige ist mittlerweile Mutter von fünf Kindern – harte körperliche Arbeit, Sex auf Kommando und Prügel sind ihr tägliches Los. Doch sie gibt nicht auf ... Die Geschichte einer mutigen Frau, die jeden Tag stärker wird und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht verloren hat.

Meine Meinung:
Mir war von vornherein klar, dass dieses keine leichte Lektüre ist, die ich mal so eben zwischendurch lesen kann. Aber mich interessierte die Geschichte von Amila, zumal in der Presse ja schon einiges über die Probleme, die die Frauen in Indien haben, geschrieben wurde.

Ich war erschüttert über die Zustände, berührt und auch wütend und sauer. Und dann auch froh, dass ich nicht in solch einem Land unter diesen Umständen leben muss.
Amila berichtet was sie seit ihrem neunten Lebensjahr erdulden musste. Im guten Glauben hat ihre Mutter sie einer Bekannten anvertraut. Beide waren im Glauben, dass sie einen schönen Ausflug machen würde und nach einiger Zeit wieder nach Hause, nach Assam kommen wird. Leider war die Wirklichkeit viel schlimmer und Amila und auch ich mussten erfahren, wie mit den Frauen dort umgegangen wird. Welche Macht die Männer ausüben, die natürlich kein Interesse daran haben, etwas zu ändern. Würde dadurch doch ihre gute faule Zeit zu Ende gehen. Denn Amilas Mann und viele in ihrem Umfeld ließen es sich gut gehen und behandelten ihre Frauen unwürdig. Kein Wunder, dass Amila irgendwann Angst um ihre Töchter bekam und einiges ändern wollte.

Ich bewundere diese junge Frau, deren Lebensgeschichte stellvertretend für viele Frauen, geschildert wird. Ich wünsche ihr den Mut, dass sie so weitermacht und auch einiges erreichen wird. Vielleicht erfahren wir Leser ja eines Tages, wie sich alles weiter entwickelt hat.

Es ist wirklich erschreckend, wie mit den Frauen in Teilen von Indien umgegangen wird. Wie unlogisch dort gedacht und gehandelt wird. Eine Frau zählt nichts und viele weibliche Babys werden umgebracht. Auf der anderen Seite wird nicht überlegt, wer die Kinder zur Welt bringen soll und das viele Familien nur von der Arbeit der Frau leben. Ich musste sehr oft  mit dem Kopf schütteln, als ich das Buch gelesen habe.

Sehr interessant fand ich die Bilder in der Mitte des Buches und auch zu Beginn eines jeden Kapitels. So konnte ich mir einiges noch besser vorstellen.

Fazit:
Obwohl ich erschüttert war, bin ich doch froh, dass ich dieses Buch gelesen habe. Es hält uns vor Augen, dass es leider immer noch viele Frauen gibt, die um ein würdigeres Leben kämpfen müssen. Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter!

Ich möchte mich bei dem Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar bedanken.

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