Mittwoch, 2. April 2014
Rezension - Die chinesische Sängerin
Autor: Jamie Ford
Titel: Die chinesische Sängerin
Genre: Roman
Version: eBook und gebundene Ausgabe
erschienen: 31. März 2014
Seiten: 368
Altersempfehlung: Erwachsene
Der Autor Jamie Ford wuchs in der Nähe von Seattles Chinatown auf. Seine chinesischen Verwandten nannten ihn »Ji Mai«, was bald zu »Jamie« wurde. Er ist Absolvent der Squaw Valley Community of Writers. Nach dem Bestseller »Keiko« ist »Die chinesische Sängerin« sein zweiter Roman. Jamie Ford lebt mit seiner Familie in Montana, USA.
Kurzbeschreibung, übernommen:
Wie in seinem Bestseller »Keiko« erzählt Jamie Ford von zwei Menschen, die das Schicksal auseinandergerissen hat, er erzählt von der dramatischen Suche eines verwaisten Jungen nach seiner Mutter, von Liebe und Vergebung. Seit dem Tag, an dem der leblose Körper seiner Mutter aus dem Haus getragen wurde, lebt William Eng im Waisenhaus. Als er im Kino die schöne Sängerin Willow Frost sieht, ist er überwältigt. Täuschend ähnlich sieht sie seiner Mutter. Entschlossen, den fernen Filmstar aufzuspüren, läuft er fort, schlägt sich auf den Straßen Seattles durch, sucht sie in Theatern und Lichtspielhäusern. Er muss Willow Frost finden. Er muss beweisen, dass sie seine Mutter ist, und endlich erfahren, was damals passierte. Vor dem Hintergrund der Großen Depression im Seattle der dreißiger Jahre hat Jamie Ford einen berührenden Roman über einen Jungen geschrieben, der nicht aufhört, an die Liebe seiner Mutter zu glauben, der alles wagt, um sie wiederzufinden.
Meine Meinung:
Durch die Leseprobe war ich auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden und neugierig zugleich. Denn es weicht vom Thema her von den anderen Büchern ab, die ich in der letzten Zeit gelesen hatte. Und ich bereue es nicht, dass meine Neugierde so groß war und ich es dann auch tatsächlich gelesen habe. Dieses Buch hat mich sehr berührt. Jamie Ford hat es verstanden, das Schicksal von William und auch seiner Mutter sehr fesselnd zu schildern.
Die Geschichte wird in zwei Zeitperioden erzählt. 1934 darf William mit den anderen Jungen des Waisenhauses ins Kino gehen und dort meint er, in einer Sängerin seine Mutter zu erkennen. Was er alles unternimmt, um sie zu finden, ist sehr spannend geschrieben. Aber nebenbei habe ich auch vieles erfahren, wie sich das Leben der Kinder im Waisenhaus abspielte und oft genug war ich richtig wütend, wie die Erwachsenen mit den Kindern umgingen. Nun, es ist jetzt "nur" ein Buch, aber ich glaube schon, dass diese Behandlungen wirklich statt gefunden haben. Mir taten die Kinder wirklich leid, denn obwohl die Zeit damals nicht so gut war, sollte die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bleiben. Aber manche Menschen waren auch einfach nur dumm. Man merkt, es hat einige Emotionen bei mir ausgelöst.
Der andere Teil der Geschichte beginnt im Jahr 1921. Liu Song alias Willow Frost erzählt aus ihrem Leben. Auch dies war damals nicht einfach. Sie hatte es als chinesisches Mädchen, obwohl in Amerika geboren, ebenfalls nicht leicht. Ich fand es sehr interessant zu lesen, wie sich ihr Leben damals abspielte und wie sie versuchte, trotz vieler Probleme, alles zu meistern. Auch hier hat mich die Dummheit und Unmenschlichkeit vieler Leute geärgert. Aber leider war es damals so und wir können nur froh sein, dass sich vieles gebessert hat.
Auf jeden Fall hat mich auch das Schicksal von Willow Frost sehr berührt und ich habe mich gefreut, dass beide sich wieder gefunden haben. Endlich bekam der Junge seine Fragen beantwortet. Allerdings war das Jahr 1934 auch nicht das beste und ich wusste bis zum Ende nicht, wie es ausgeht. Bleiben Mutter und Sohn zusammen oder werden sich ihre Wege wieder trennen? Ich werde hier mit Sicherheit nichts verraten.
Die ganze Zeit hatte ich überlegt, warum Jamie Ford sich ausgerechnet dieses Thema ausgesucht und ein Buch darüber geschrieben hat. Aber das lag wohl an seinen Wurzeln. Seine Großmutter hatte chinesische Wurzeln und die Geschichte von William ist nach seiner Aussage auch nicht einzigartig, sondern begann als eine Fallstudie über Familienbeziehungen zur Zeit der Großen Depression. Tausende Kinder wurden von den Eltern in Einrichtungen wie dem Waisenhaus, wo William gelebt hat, abgegeben. So gesehen erfährt der Leser in diesem Buch auch etwas über das Leben in Seattle. Mich hat alles wirklich sehr berührt.
Das Buchcover finde ich sehr ansprechend und macht auch neugierig auf das Buch.
Fazit:
Ich empfehle allen, der Neugierde auf dieses Buch nachzugeben und es zu lesen. Und wie ich schon erwähnte, habe ich es nicht bereut, mich auf dieses Buch und einen Teil der Lebensgeschichte von William und seiner Mutter einzulassen.
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