Sonntag, 25. März 2018

Rezension - Tagebuch eines EX-Bank-Managers: 373 Tage einer Trennung





Autor: Frank Uffmann

Titel: Tagebuch eines EX-Bank-Managers

Genre: Gegenwartsliteratur, Personalmanagement

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 16. März 2018

Seiten: 152

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: Books on Demand



Über den Autor:
Frank Uffmann wurde 1960 im schönen Osnabrück geboren, wo er auch den Beruf des Bankkaufmannes erlernte. Durch seine Managementaufgaben durfte er verschiedene Regionen Deutschlands kennen lernen.
Heute lebt er mit seiner Frau Marion in Düsseldorf. Auf die grundsätzliche Idee des Schreibens kam Frank Uffmann durch seine Diplomarbeit im Jahre 2009, wobei hier der Grundstein für sein noch folgendes Fachbuch gelegt wurde. Die Idee für das Tagebuch ist, wie im Buch beschrieben, durch das Erlebnis am 31.12.14 entstanden.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Als dem Bankmanager bewusst wurde, der Stein fällt ins Wasser und die entstehende Welle wird sein Leben verändern, da wollte er nicht länger sein Leben träumen, sondern seinen Traum leben. Jetzt fehlte nur noch der richtige Zeitpunkt und MUT, Mut den Sprung zu wagen, um daraus die Chance seines Lebens zu machen. Dieses Tagebuch schildert die Erlebnisse, Gefühle und Befürchtungen von Frank Uffmann während seines Trennungsprozesses von seinem Arbeitgeber. Das Tagebuch war dabei sein Begleiter in den letzten neun Monaten in der Bank und den anschließenden einhundert Tagen als Kücheneindringling bei seiner Frau zu Hause, die Ihre eigene Perspektive zu dem Erlebten in diesem Buch schreibt.
Ein Buch eines Managers für Manager, das unbedingt Mut macht: Es gibt ein Leben danach!


Meine Meinung:
Hier und jetzt wollte ich mal eine Rezension zu einem Buch schreiben, das so gar nicht in mein bevorzugtes Genre passt. Aber schließlich sollte man als Leser auch offen für andere Sparten sein. Nun, ich gebe zu, ich bin kein Ex-Bankmanager, aber ich war neugierig, wie der Autor mit seiner Situation umgegangen ist und wenn sich nun jemand fragt, wen interessiert das denn? Dem sage ich, es gibt mehr Leute als man denkt, die das mal lesen sollten.

Es gibt oft auf dem Lebensweg Änderungen oder Überraschungen mit denen keiner gerechnet hat. Damit muss man irgendwie fertig werden und es verarbeiten.
Frank Uffmann hat einen besonderen und wie ich finde, mutigen Weg gewählt. Er hat über seine letzten Tage im Büro und seine erste Zeit zu Hause ein Tagebuch geführt.

Plötzlich sollte das Arbeitsleben zu Ende sein. Wie geht man damit um und was kommt danach?
Ich fand es ausgesprochen interessant zu lesen, wie die Eheleute Uffmann damit umgegangen sind. Denn schließlich bleibt ja nicht einer nur einfach zu Hause. Nein, es gab ja vorher schon einen Alltag zu Hause und dort muss man sich einfügen. Ich kenne genügend Ehepaare, die sich jetzt schon Gedanken machen, wie es ist, wenn der Mann nicht mehr arbeiten geht. Wie sieht der gemeinsame Tagesablauf aus. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Ehefrau ebenfalls ihre Gedanken aufschreiben konnte. Ich konnte sie so gut verstehen 😉 Und vor allem hatte sie das letzte Wort.

Ich hatte es ja bereits erwähnt, dass ich den Schritt ein Tagebuch zu schreiben und dies auch noch zu veröffentlichen sehr mutig fand. Denn uns Lesern wird sehr vieles offenbart, ganz ehrlich hat Frank Uffmann uns Lesern an seinen Gefühlen, Empfindungen und Gedanken teilhaben lassen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, nicht jedem ist es möglich, auch vermeintlich trockene Details aus dem Berufsleben rüber zu bringen. Ganz besonders begeistert hat mich am Ende des Buches die Frage: "Was hat sich in 373 Tagen verändert" und die Antworten dazu.


Fazit:
Hier hatte ich mal ein "Tagebuch" in der Hand, das mich nicht deprimiert hat, sondern zeigt, wie es anderen geht und man nicht alleine mit dem Problem da steht, den Schritt in den nächsten Lebensabschnitt zu wählen und vor allem zu wagen. Ich bin der Meinung, dass es Frank Uffmann gelungen ist, auch anderen Mut zu machen und gerne empfehle ich dieses Buch weiter. 





Nun möchte ich noch ein paar private Anmerkungen machen. Was ich oben geschrieben habe, sind auch die Zeilen, die ich bei Amazon einstellen werde. Hier wird es nun etwas persönlicher 😉

Ich hatte es oben ja schon erwähnt, dass manch einer fragen wird, warum soll ich das lesen, wen interessiert das denn. Ich bin, wie erwähnt, immer noch der Meinung, dass es mehr Betroffene gibt, als wir es uns denken.

Ich selber war in einer ähnlichen Situation. Wenn man sich darauf eingestellt hat, bis zur Rente seiner Arbeit nachgehen und sich irgendwie freut, das mit einem besondern Firmenjubiläum abschließen zu dürfen, dann fällt man aus allen Wolken, wenn man mit 55 Jahren ein Angebot bekommt. Aber eigentlich war da der andere Gedanke, ich bin doch noch so jung und reicht das Geld und und und. Also Betroffene wie ich oder Leser, die im Freundeskreis jemanden haben, dem es ähnlich geht, sollte dies lesen. Aber auch alle anderen, denn es zeigt, dass man den Mut für Veränderungen aufbringen kann und hinterher den Schritt nicht bereut.

Nicht jeder bringt den Mut auf, seine Gedanken in einem Tagebuch festzuhalten und zu veröffentlichen. Jeder geht damit anders um. Ich selber habe meine Gedanken nur einem kleinen Personenkreis mitgeteilt, aber inzwischen würde ich  auch vor einer Gruppe Betroffener darüber sprechen, welche Gedanken einem bewegen.

Aber hier geht es nicht um mich, sondern um das Buch von Frank Uffmann und nun offenbare ich ganz einfach mal, dass mir das Ehepaar Uffmann nicht unbekannt ist. Aber bitte denkt jetzt nicht, eine Rezension wäre aus diesem Grund so gut ausgefallen. Inzwischen sollte jeder wissen, der bei mir liest, dass ich immer ehrlich bin und ich habe auch privat einige Anmerkungen gemacht. Aber darum geht es jetzt auch nicht.

Seit ich mich im Vorruhestand befinde, nutze ich einen Teil meiner freien Zeit zum Lesen und Rezensieren von Büchern. Als Blogger kann ich ab und zu einen Blick hinter die Kulissen werfen und Wissenswertes, das ich erfahre auch weitergeben. Ich wusste, dass Frank Uffmann ein Buch schreiben wollte. Ich weiß aber auch, wie schwer es heutzutage ist, sich auf dem übervollen Buchmarkt einen Platz zu suchen. Die Verlage warten ja nicht unbedingt auf einen und geben lieber sehr bekannten Autoren die Möglichkeit weitere Bücher zu schreiben, als Neulingen eine Chance.
Inzwischen habe ich sehr viele SelfPublisher kennen gelernt und wusste auch, wie und wo sie ihre Bücher veröffentlichen konnten. So wurde die arme Marion mit Informationen von mir überhäuft. Sortieren mussten die beiden das selber 😉Einen guten Rat gab ich ihnen auf jeden Fall, denn ich war der Meinung, dass ein Besuch der Buchmesse in Frankfurt bestimmt interessant und förderlich sein würde.

Ich weiß, ich schweife mal wieder ab, aber ich möchte das zu gerne loswerden. Also, ich befinde mich auf der Buchmesse, es ist mein dritter Tag und Freitag. Ich düse von einem Termin zum nächsten und plötzlich stellt sich mir eine Frau in den Weg, die völlig erfreut meinen Namen ausruft. Es ist Marion Uffmann! Wer schon mal auf einer Buchmesse war, weiß, was da los ist und deshalb fanden wir es ganz besonders toll, dass wir uns getroffen haben. Natürlich wollte ich vom künftigen Autor und seiner Frau ein Foto machen, so entstand dieses Selfie






Ich freue mich, dass das Buch nun bei Books on Demand eine Heimat gefunden hat und wünsche viel Erfolg damit.

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