Sonntag, 29. September 2019

Rezension - Das Bonhoeffer Weihnachtsbuch


Herausgeberin: Jutta Koslowski

Titel: Das Bonhoeffer Weihnachtsbuch

Genre: Weihnachtsbuch

Version: eBook und gebundenes Buch

erschienen: 23. September 2019

Seiten: 208

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: Gütersloher Verlagshaus




Über die Autoren:
Susanne Dreß, geb. Bonhoeffer (* 22. August 1909 in Breslau; † 15. Januar 1991 in Berlin) war das achte Kind von Karl Bonhoeffer und Paula Bonhoeffer und die jüngste Schwester des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Sie war als Pfarrfrau in der Bekennenden Kirche in Berlin engagiert und hat ihr Leben und das ihrer Familienangehörigen in einer umfangreichen Biographie dokumentiert.
Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer war ein profilierter Vertreter der Bekennenden Kirche und deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. 1943 wurde er verhaftet und nach zwei Jahren als einer der letzten mit dem 20. Juli 1944 in Verbindung gebrachten Gegner Hitlers hingerichtet. Bonhoeffer war ein sehr eigenständiger Theologe, der die Bedeutung der Bergpredigt und Nachfolge Jesu besonders betonte und persönlich vorlebte. Seine Texte und Briefe wurden zur Inspirationsquelle für Millionen von Menschen.
Über die Herausgeberin:
Jutta Koslowski, Dr. theol., geboren 1968, verheiratet, vier Kinder. Pfarrerin in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau; Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen ökumenische Theologie und interreligiösen Dialog. Promotion in München im Fach Ökumene mit einer Arbeit unter dem Titel „Die Einheit der Kirche in der ökumenischen Diskussion“. Derzeit arbeitet sie an einem Habilitationsprojekt an der Universität Mainz über das Thema „Judentum und Christentum – Versuche der Verhältnisbestimmung nach der Shoah“. Mitglied in der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft. Sie lebt mit ihrer Familie im Kloster Gnadenthal.


Kurzbeschreibung, übernommen:
»Goldene Buchstaben auf rotem Grund – das erschien mir mit vier Jahren die einzig mögliche Form, um davon zu berichten, wie das Christkind in unsere Familie kam. Einmal habe ich es gesehen, das Christkind. Vom Bett aus. Es flog den langen Korridor entlang, von der Veranda ganz hinten bis nach vorne ins Weihnachtszimmer. Es war sehr hell und schnell. Das war am Tag vor Heiligabend.«

So beginnen die Weihnachtserinnerungen der jüngsten Schwester von Dietrich Bonhoeffer. Wie sie und ihre Geschwister Weihnachten erlebten, welche Vorbereitungen getroffen wurden, wie die Weihnachtsstimmung durch alle Räume zog, das erzählt Susanne Dreß, geborene Bonhoeffer, aus der Perspektive der Vierjährigen und des heranwachsenden Kindes.

Susannes Erinnerungen werden ergänzt durch die Texte ihres älteren Bruders, des Theologen Dietrich Bonhoeffer, der bei seinem theologischen Reflektieren und Predigen immer auch diese gemeinsame Geschichte des Weihnachtenfeierns in der Familie im Herzen trägt.


Meine Meinung:
Ich gehe mal davon aus, dass Dietrich Bonhoeffer vielen Lesern bekannt ist. Ich wusste ein bisschen über ihn. Mir war allerdings nicht bekannt,  wie in seiner Familie Weihnachten gefeiert wurde.  Das können wir alle jetzt aber in Erfahrung bringen, denn seine jüngere Schwester Susanne hat ihre Erinnerungen festgehalten, die von Jutta Koslowski nun heraus gegeben wurden.
Ich fand es sehr interessant, denn gleichzeitig konnte ich auch etwas über die damalige Situation erfahren. Ihre frühesten Erzählungen beginnen im Alter von vier Jahren und es ist wunderbar zu lesen, wie sie meint, das Christkind gesehen zu haben.
Das Buch ist so gestaltet, dass man auf der einen Seite an Susannes Erinnerungen teilhaben kann und auf der anderen Seite befinden sich Texte ihres Bruder mit den Angaben, wann was wofür und wo geschrieben wurde. Es kam vor, dass ich so im Lesefluss steckte und ohne Unterbrechungen die Erinnerungen lesen wollte und konnte. Entweder habe ich dann den Text des Bruders danach gelesen oder tatsächlich im Wechsel, wenn es denn passte.
Auf jeden Fall fühlte ich mich gut unterhalten und ich hatte auch irgendwie das Gefühl mittendrin zu stecken.
Es ist immer wieder interessant zu erfahren, wie vor ca 100 Jahren Weihnachten gefeiert wurde und was im Advent so alles gemacht wurde. Die Familie Bonhoeffer hatte einen großen Verwandten- und Freundeskreis und die Mutter fing mit vielen Arbeiten frühzeitig an.


Fazit:
Dies ist mal ein etwa anderes Weihnachtsbuch, was mir sehr gut gefallen hat und gerne empfehle ich es weiter. Durch die Form und Größe eignet es sich wunderbar als Geschenk, nicht nur an religiöse Mitmenschen.


Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.