Elvira Zeißler - Ellen McCoy - Ella Zeiss
Liebe Elvira,
ich freue mich, dass Du Dir die Zeit nimmst und Dich meinen
Fragen stellst. Bevor ich meine Fragen niederschreibe, recherchiere ich selber
ein bisschen und krame in meinen eigenen Erinnerungen. Wie wir zueinander
gefunden haben, weiß ich nicht mehr. Fest steht allerdings, dass ich im Mai
2014 zum ersten Mal eine Rezension über eines Deiner Bücher geschrieben habe.
Seitdem stehen wir in Verbindung, zunächst schriftlich und dann durfte ich Dich
bei einem Bloggertreffen in Frankfurt im Oktober 2016 persönlich kennen lernen.
Liebe Ulla, damit begleitest Du mich praktisch schon so
lange, wie ich hauptberuflich schreibe. Darüber freue ich mich sehr und finde
es auch immer wieder schön, auf den Messen persönlich mit Dir zu plaudern.
Nun aber genug der Vorrede. Ich lege dann mal los mit meinen
Fragen.
Wann hast Du begonnen Bücher zu schreiben und wie bist Du
auf die Idee gekommen?
Mit dem Schreiben begonnen habe ich vor ca. 20 Jahren. Ich
war 17 und von manchen Büchern, die ich gelesen habe (und ich habe wirklich
SEHR viel gelesen), irgendwie enttäuscht. Also hatte ich beschlossen, selbst
ein Buch zu schreiben, das ich gern lesen würde. Die Idee kam mir damals
zusammen mit dem Entschluss. Ich war sehr geprägt von den Romanen „Gefährliche
Liebschaften“ und „Das Phantom“ und wollte ein Buch schreiben, dass eine breite
Palette von Emotionen bedient und sich um einen zerrissenen Helden dreht, der
von den Umständen in die Rolle des „Bösen“ gedrängt wird, obwohl er sich – wie
die meisten Menschen – bloß nach Liebe sehnt. Acht Jahre lang habe ich an dem
Buch geschrieben und es tatsächlich zu Ende gebracht.
Du schreibst unter verschiedenen Namen in unterschiedlichen
Genres. Begonnen hast Du im Bereich Fantasy. Wie kam es dazu, ausgerechnet in
diesem Genre etwas zu schreiben?
Mein erstes Buch war eigentlich mehr ein Liebesroman, wenn auch mit Fantasy-Elementen. Vermutlich liegt es daran, dass ich mystische und fantastische Geschichten schon immer sehr gemocht habe. Außerdem genieße ich es, dass im Fantasy-Genre der Fantasie keine Grenzen gesetzt werden und man den Geschichten mit ein wenig Mystik oder Magie ein ganz besonderes Extra verleihen kann.
Inzwischen schreibst Du auch als Ellen McCoy
Liebesgeschichten und ganz aktuell als Ella Zeiss im Genre Historisch. Du bist
sehr vielseitig unterwegs, was dürfen wir noch erwarten?
Damit sind meine Vorlieben eigentlich ganz gut abgedeckt, andere Genres wie Krimi oder Thriller sind überhaupt nicht meins. Fantasy- und Liebesromane werden auf jeden Fall meine beiden Schwerpunkte bleiben, in Richtung Historisches ist derzeit nichts geplant, aber ich möchte es auch nicht ganz ausschließen.
Bis zu Deinem 10. Lebensjahr hast Du in Kasachstan gelebt,
wo Du auch geboren wurdest. Als erstes
stellt sich mir die Frage, bist Du mehrsprachig aufgewachsen?
Nein, ich kannte bis zu meinem 10. Geburtstag nur eine
Handvoll deutscher Wörter. Das musste ich nach meinem Umzug erst einmal
nachholen. Zum Glück ging das bei mir relativ schnell. Meine Eltern hatten
nämlich einen fiesen Trick angewandt: Ich durfte keine russischsprachigen
Bücher lesen.
Hast Du als Kind gerne gelesen und wenn ja, an welche Bücher
erinnerst Du Dich noch sehr gut? Diese
Frage konnte ich so in dieser Form bisher allen stellen. Aber bei Dir ist es ja
etwas anders. Eigentlich müsste ich diese Frage ja teilen – welche Bücher
standen Dir während der ersten 10 Lebensjahre zur Verfügung und hast Du in
Deutschland dann bestimmte Bücher besonders gerne gelesen?
Ich habe schon immer unglaublich viel gelesen, wobei ich die
Phase der Kinderbücher praktisch übersprungen habe. Bis zum meinem 10.
Lebensjahr hatte ich mich quer durch den Bücherschrank meiner Eltern und
Großeltern gelesen. Meine Favoriten waren dabei die Werke von Alexandre Dumas,
Fenimore Cooper, Jack London, Charlotte Bronté und die guten alten Science
Fiction Klassiker von Harry, Harrison, John Whyndham, Stanislaw Lem, etc.
In Deutschland hatte ich dann die historischen Romane
(weiter) für mich entdeckt, sowie die Fantasywerke von Tolkien, Tad Williams
und Terry Goodkind.
Wenn ich das richtig lese, dann hast Du in Münster und auch
in Copenhagen studiert? Klasse! Wie hat es Dir in Kopenhagen gefallen? Wie
lange warst Du dort?
Das Semester in Kopenhagen war einfach traumhaft und meine
liebste Erinnerung an das Studium. Ich finde die Stadt und die Menschen
großartig, und auch das Studium dort war nach der „Massenabfertigung“ in
Münster eine sehr schöne Erfahrung.
Hast Du Autorenvorbilder?
Was das Schreiben angeht, eigentlich nicht, da versuche ich
meinen Weg zu gehen. Natürlich gibt es erfolgreiche Autoren, die schon dort
sind, wo ich noch gerne hin möchte, die könnte ich als Vorbilder bezeichnen.
Das wären z.B. Marah Woolf oder Emily Bold.
Wenn Du eine Zeitreise machen könntest, welchen Autor der
Vergangenheit würdest Du gerne besuchen?
Jane Austen oder Charlotte Bronte, weil ich ihre Bücher
einfach liebe und sie beide faszinierende Persönlichkeiten und starke Frauen
waren.
Du schreibst ja sehr viele Bücher, hast Du eigentlich Zeit
um Bücher Deiner Kollegen zu lesen?
*lach* Leider nicht so viel, wie ich gern würde. Es kommt
aber sehr darauf an, wie stark mich ein Buch interessiert bzw. fesselt. Ich
finde ja, es gibt Bücher, die nehmen sich einfach die Zeit, die man dafür
braucht. Im Schnitt komme ich auf etwa 2-3 gelesene Bücher pro Monat. Manchmal
sind es mehr, und dann lese ich wieder wochenlang nichts, weil mich meine
eigenen Projekte so auf Trab halten.
Wie lange schreibst Du an einem Buch?
Die Reine Schreibzeit beläuft sich meist auf 6-8 Wochen, die
sich aber – je nach Krankheitssituation der Kinder, Ferien, Feiertagen etc –
auch mal auf 3 Monate verteilen können.
Wer darf Dein Buch als erstes lesen ?
Das sind in der Regel meine Eltern. Die bekommen alle zwei
bis drei Tage ein paar völlig rohgeschriebene Seiten geschickt und geben mir
sehr zeitnah ein erstes Feedback zur Geschichte.
Woher kommen die Ideen zu Deinen Büchern, überfallen sie
Dich und gibt es manchmal schon neue Ideen, während Du noch an einem anderen
Buch schreibst?
Manche Ideen sind einfach ganz spontan da, andere entwickle
ich auch gezielt, wenn ich zum Beispiel nach einem Thema für ein neues
Jugendfantasybuch suche. Auf jeden Fall geschieht das, während ich an anderen
Projekten arbeite. Manche Ideen müssen Jahre in meinem Hinterkopf warten, bis
sie endlich an der Reihe sind und umgesetzt werden können. In der Regel plane
ich meine Bücher für etwa 12 bis 18 Monate im Voraus. Da ich inzwischen unter
mehreren Pseudonymen schreibe, ist es anders auch gar nicht zu managen, denn
natürlich wollen alle immer die volle Schreibzeit für sich.
Wie sieht Dein Autorenalltag aus?
So unspektakulär wie jeder Bürojob ;-) Mein Alltag richtet
sich natürlich sehr stark nach meinen Kindern. Wenn sie in Schule und Kindergarten
sind, sitze ich meist an meinem Laptop und schreibe. Meist ca. von 9-15 Uhr mit
einer Stunde Mittagspause. Danach gehört die Zeit der Familie. Abends, wenn die
Kinder im Bett sind, setze ich mich oft nochmal an den Schreibtisch, um die
Dinge zu erledigen, die ich tagsüber nicht geschafft habe. Dazu gehören z.B.
die Planung und Vorbereitung von Marketingaktionen, Korrekturen, Buchsatz etc.
Mich hat ja Dein Buch „Wie Gräser im Wind“ ganz besonders
berührt. Es ist ja auch Deine Familiengeschichte. Allerdings hast Du es erst jetzt geschrieben.
Oder war die Idee schon länger da?
Eigentlich habe ich nie daran gedacht, diese Geschichte zu
schreiben, weil das so gar nicht mein Genre wäre. Mein Bruder brachte mich
schließlich auf die Idee. Er fand, es wäre schade, wenn diese Erlebnisse
spätestens in der nächsten Genration vollständig in Vergessenheit geraten. Und
im Nachhinein bin ich sehr stolz und froh, es tatsächlich getan zu haben.
Wie lange hast Du an diesem besonderen Buch geschrieben? Ich
denke auch, dass es sicher nicht sehr einfach war, weil viele Erinnerungen
hervor gerufen wurden. Hattest Du Unterstützung von Deinen Eltern und
Großeltern?
Insgesamt habe ich zwei Jahre lang an der Dilogie
geschrieben, immer in Abschnitten zwischen meinen anderen Projekten. Und
natürlich habe ich sehr viel Unterstützung von meinen Eltern und meiner Oma
erhalten. Mein Opa konnte leider nicht mehr viel dazu beitragen, da er in den
letzten Jahren an Demenz litt und im Sommer 2017 verstorben ist. Aber viele
seiner Erzählungen waren mir noch präsent und auch mein Vater hatte Vieles
zusammengetragen, woran er sich erinnern konnte. In den Roman sind außerdem die
Aufzeichnungen / Erinnerungen diverser anderer Familienzweige eingeflossen, so
dass insgesamt ein stimmiges und spannendes Bild der damaligen Umstände
entstanden ist.
Wir beide haben uns ja während eines Bloggertreffens
persönlich kennen gelernt. Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu den Lesern?
Ich finde, der persönliche Kontakt zu Lesern und Bloggern
ist mit das schönste am heutigen Autorendasein. Als Autor lebt man per
Definition ja recht zurückgezogen, man hat keine direkten Kollegen, mit denen
man sich täglich im Büro austauscht. Deshalb genieße ich den Kontakt zu den
Lesern um so mehr. Wenn ich am Laptop sitze und meine Tochter dabei ist, fragt
sie mich oft, warum ich gerade lächle, das liegt dann meist an einer PN oder
einem Kommentar, die ich gerade bekommen habe.
Hast Du zu Kollegen auch einen engen Kontakt? Wie wichtig
ist Dir da der Austausch?
Mit einigen Kollegen stehe ich im regelmäßigen Austausch,
die würde ich auch schon eher als Freunde bezeichnen. Und die Buchmessen
gleichen von Jahr zu Jahr immer mehr einem Familientreffen. Der Kontakt mit den
Kollegen ist mir also sehr wichtig, man kann sich gegenseitig unterstützen und
aufbauen. Manchmal hilft es auch schon, zu wissen, dass es andere gibt, die mit
den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben wie man selbst.
Du veröffentlichst Deine Bücher zum größten Teil als Self
Publisherin, wie kam es zu dieser Entscheidung und bist Du damit zufrieden?
Als ich meinen ersten Roman veröffentlicht habe, gab es das
SelfPublishing in der heutigen Form noch gar nicht. Da kein Publikumsverlag
mein Werk damals haben wollte, war es in einem Kleinverlag erschienen. Wirklich
zufrieden war ich da, nachdem die erste Euphorie abgeklungen war, aber nicht.
Von daher stand es für mich fest, dass ich nie wieder bei einem Kleinverlag
veröffentlichen würde. Im SelfPublishing habe ich all das selbst in der Hand,
was ich mir damals vom Verlag gewünscht hätte, und ich bin sehr glücklich
damit.
Nächstes Jahr wird ein Buch von mir auch in einem großen
Publikumsverlag erscheinen, weil ich diesen Weg ebenfalls einmal ausprobieren
möchte. Mich ganz vom SelfPublishing lösen, werde ich aber nie.
Nun habe ich Dir so viele Fragen gestellt und mit Sicherheit
bestimmt etwas vergessen, deshalb gebe ich Dir hier die Möglichkeit,
mitzuteilen, was Du uns Lesern immer schon mal sagen wolltest.
Ich würde an dieser Stelle gern eine Bitte äußern und zwar
die oft gestellte Bitte nach Rezensionen. Als Autor verbringt man die meiste
Zeit allein an seinem Computer und denkt sich Geschichten aus, von denen man
hofft, dass die den Lesern gefallen, sie für ein paar Stunden gut unterhalten
oder zum Nachdenken anregen. Ob es uns tatsächlich gelingt, sehen wir nur an
den Rezensionen der Leser. Nur so erfahren wir, was gut war und wo wir beim
nächsten Mal noch etwas anders machen sollten. Außerdem machen Rezensionen
potentielle Leser neugierig auf das Buch. Ein Produkt mit vielen (auch
unterschiedlichen) Bewertungen wird eher gekauft, als eins mit wenigen. Das ist
bei Büchern nicht anders. Eine Leserbewertung muss dabei gar nicht lang oder
perfekt formuliert sein. Es reichen ein paar ehrliche Sätze.
An dieser Stelle frage ich die Autoren gerne immer was ihnen
zu den Namen oder Begriffen einfällt, so auch bei Dir:
Leo Tolstoi
„Krieg und Frieden“ - eine sehr lange Geschichte, die mich
irgendwie nie gereizt hat.
Die unendliche Geschichte
Eines der Lieblingsbücher meines Mannes.
Johann Wolfgang von Goethe
Schullektüre: „Faust“ und „Die Leiden des jungen Werther“
Liebe Elvira, ich bedanke mich vielmals für das Interview.
Ich habe es sehr gern gemacht und danke dir ebenfalls, liebe
Ulla.
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Ellen McCoy
Alaska wider Willen
Ella Zeiss
Wie Gräser im Wind
Elvira Zeißler
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Alaska wider Willen
Ella Zeiss
Wie Gräser im Wind
Elvira Zeißler
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