Dienstag, 19. März 2019

Autoreninterview Heike Meckelmann



Liebe Heike,
ich freue mich, dass ich Dich jetzt interviewen darf und wenn alles klappt, dann werden wir uns in diesem Jahr auch noch persönlich kennen lernen.  Denn bisher haben wir nur schriftlichen Kontakt.
Ich schreibe eingangs ja immer gerne ein paar Zeilen, wie es dazu kam, dass ich jemanden kennen gelernt habe.
Wie viele wissen,  ist Fehmarn meine Lieblingsinsel und in diesem Jahr kann ich sogar auf 40 Jahre  zurück blicken. Pfingsten 1979 war ich zum ersten Mal dort und seitdem jedes Jahr wieder, mal nur für ein paar Tage, mal für mehrere Wochen. Und wenn ich einen Urlaubsort mag, dann bummel ich natürlich auch durch viele Läden, in der Hauptsache natürlich gerne in Buchläden. So fand ich 2016 Deinen Krimi „Küstenschrei“ und war begeistert davon. Im vorigen Jahr, also 2018 habe ich erst das zweite Buch gelesen und zwar genau während meines Urlaubs auf Fehmarn. Mein Mann und ich waren mal wieder in Burg unterwegs und auf einmal kamen wir rein zufällig  am Kajüthus vorbei. Ich war verblüfft und begeistert zugleich. Da fasste ich dann auch endlich den Entschluss Kontakt zu Dir aufzunehmen, wie gesagt schriftlich und bald hoffentlich persönlich.

Ich habe Autorin getroffen und berichte weiter unten davon

Aber nun habe ich genug vorweg geschrieben, ich will dann mal lieber mit meinen Fragen starten.


Zunächst bleibe ich aber bei dem Thema Fehmarn, Heike, Du bist in Elmshorn geboren, wie bist Du auf die Idee gekommen, nach Fehmarn zu ziehen.

Ich habe mich auf der Insel mit einem Friseurbetrieb und einer Hochzeitsagentur selbstständig gemacht.



Deine Krimis spielen alle auf der Insel, was mir als begeisterte Krimileserin natürlich gefällt, aber wie kam es dazu, dass Du dort „Mord und Totschlag“ angesiedelt hast? Es hätte ja auch ein anderes Genre sein können.

Ich bin ein begeisterter Krimi und Thriller Fan! Adler Olsen, Stieg Larson und Steven King sind meine Favoriten. Daher lag der Weg schon sehr nahe. So konnte ich meine Ideen als Krimiautorin natürlich am besten umsetzen.



Kannst Du Dir vorstellen, mal ein historisches Buch oder einen historischen Krimi rund um Fehmarn zu schreiben?

Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Ein gewisser historischer Krimi schwirrt mir bereits im Kopf rum. Allerdings habe ich noch eine lange Liste von Krimi-Ideen abzuarbeiten.



Ich habe gelesen, dass Du in Deinem Leben schon einige Berufe hattest, wie kam es denn dazu, dass Du Autorin wurdest.

Ganz simpel: ein Workshop. Nach einer verfassten Kurzgeschichte nahm die Leiterin mich zur Seite und sagte: „Was du da machst, nenn man Literatur … du musst schreiben. Und so fing ich an, meinen ersten Krimi zu entwerfen. Allerdings habe ich vorher bereits viele Kurzgeschichten und Liedertexte verfasst, die längst auch veröffentlicht wurden.



Muss ich als Gast in Deinem Kajüthus haben? Lach, naja ich denke jetzt daran, dass ein Gast sich in einem Krimi wiederfindet.

Ja, das kann manchmal passieren. Allerdings geht dies nur in vorheriger Absprache mit den jeweiligen Gästen. Aber kein Problem; die kommen von allein auf mich zu und bitten mich sogar darum, in einem meiner Krimis eine kleine Rolle zu bekommen. Das ist schon manchmal recht lustig.



Wie sieht Dein Autorenalltag aus?

7 Uhr aufstehen, Koffein, Sohn (16) versorgen und dann erstmal Zeitung lesen. Wer weiß, ob nicht schon eine neue Geschichte dort lauert. Ab 9 Uhr glüht mein Computer. Gegen 14 Uhr muss ich dann auch aufhören. Meine Augen machen dann schlapp. Ich möchte wohl noch weiter, aber mein Körper sagt mir: Pause! Danach muss ich mich entspannen. Entweder bei einem guten Rosamunde Pilcher Film oder für eine Stunde am Meer. Der Abend gehört dann ausschließlich meiner Familie und meinen Freunden.



Wie lange schreibst Du an einem Buch?

An einem Buch schreibe ich mit Lektorat, Covergestaltung und Exposè: Ein Jahr. Diese Zeit brauche -und nehme ich mir.



Wer darf das Buch als erstes lesen?

Als erstes liest das Manuskript meine Freundin Marina Kienitz, die als ausgebildete Lehrerin und begeisterte Krimileserin ein Gespür dafür hat, ob das Thema gut funktioniert.


Wie findest Du die Ideen zu Deinen Büchern oder wie finden sie Dich?

Ich brauche die Themen nicht suchen. Sie finden mich, liegen quasi vor meiner Tür. Hinweise von Gästen, Headlines von Zeitungen und ein Gespür für ein Thema erfüllen mich und ich muss sie dann zu Papier bringen.



Kommt es auch vor, dass Dir während des Schreibens bereits neue Ideen für ein weiteres Buch kommen?

Ja, oftmals ist es so, dass mir bereits beim Schreiben das nächste Thema im Kopf herumschwirrt. Ich muss mich dann bemühen, die Geschichte für eine gewisse Zeit wieder zu den Akten zu legen. Fällt manchmal sehr schwer.



Auf Deiner Facebookseite habe ich Bilder mit Plakaten gesehen, auf denen etwas von einem Mörderischen Dreieck steht, was hat das zu bedeuten?

Das war sehr lustig. Eine Autorenkollegin, die Heike Wolpert aus Hannover, die erfolgreich Katzen Krimis verfasst und aus Hannover kommt, war zu einer meiner Lesungen. Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen haben wir mit  unseren Männern herumgesponnen und sind auf die mörderische Geschichte gekommen. Uns fehlte nur noch eine Dritte im Bunde und danach mussten wir überhaupt nicht lang suchen. Kathrin Hanke aus Hamburg, die mit einer Kollegin die Lüneburg Krimis schreibt, war sofort Feuer und Flamme und so entstand das „Mörderische Dreieck“. Da wir alle drei beim Gmeiner Verlag unter Vertrag stehen, sind wir uns sehr nahe und haben alle Unterstützung des Verlages. Wir werden noch einige nette Lesereisen unternehmen … ganz sicher.



Im vergangenen Jahr hast Du am „perfekten Dinner“ teilgenommen, wie ist es denn dazu gekommen?

Ich wurde vom Sender angerufen! Da immer Leute gesucht werden, die etwas zu berichten haben und ich auf meiner Insel bekannt bin, brauchten sie nicht lang nach mir zu suchen. Ich habe dann nach reiflicher Überlegung zugesagt und es war eine, für mich, sehr wichtige Entscheidung. Ich musste allerdings den Spagat zwischen Pensionsbetrieb und einer anstrengenden Kochwoche hinter mich bringen, was manchmal schon sehr kraftraubend war.
Aber am Ende war alles gut und selbst, wenn ich die letzte der Riege war … kochen kann ich!



Sicherlich bist Du auf Fehmarn eine Berühmtheit, wie gehen denn die Insulaner damit um, dass eine Krimiautorin in der Nachbarschaft lebt?

Ich bin keine Berühmtheit! Ich bin nur jemand, der schon einiges auf der Insel unternommen hat, lange hier lebt und dadurch vielleicht etwas bekannter ist, als manch anderer. Die Fehmaraner gehen mit mir so normal um, wie mit  jedem anderen auch, eben wie mit einem Nachbarn. Meist ist es eher so, dass man kritisch beäugt wird. Aber mit jedem Krimi, der dazu kommt, freuen sich auch  einige Insulaner, ein neues Buch von mir auf dem Markt vorzufinden.



Geben sie Dir auch schon mal neue Tipps oder Anregungen zu weiteren Büchern?

Oh ja, ich muss schon sehr aufpassen, dass sie mir nicht zu sehr in meine Geschichten eindringen. Eine sehr liebe Leserin bat mich, die Liebesgeschichte meines Dirk Westermanns nur nicht sterben zu lassen. Oder ich sollte doch mal dieses oder jenes Thema angehen. Einige tolle Hinweise und Ideen sind mir da schon gekommen.



Wie sehen Deine Pläne aus, dürfen die Krimileser auf ein weiteres Buch hoffen?

Ja, der 5. Fall ist bereits im Kasten. Ich bin gerade dabei, ihn das erste Mal gegenzulesen. Ist sehr spannen, wie sich eine Idee verwirklicht. Und … ich habe eine Liste mit mehreren Themen, die noch geschrieben werden wollen. Ich werde sogar ein Thema vorziehen, das spannend sein wird und nicht allzu lange auf der Liste verbleiben kann.



Natürlich habe ich auch Deinen speziellen Reiseführer von Fehmarn gelesen. Bist Du viel auf der Insel unterwegs? Lieber mit dem Rad oder mit dem Auto?

Oh ja, ich bin gern und viel auf der Insel unterwegs. Leider bin ich durch unsere Pension und das Schreiben ein wenig eingeschränkt in meiner Zeit. Wenn aber, dann mit dem Rad und meiner Kamera. Es gibt auf dieser Insel so viele wunderbare Motive, die entdeckt werden wollen, dass man sich kaum sattsehen kann. Ich kann den Sommer kaum erwarten …



Ab und zu erscheinen Artikel über Dich, so erfahren viele Leser etwas über Dich und Deine Bücher. Hast Du aber auch engen Kontakt zu Deinen Lesern und wenn ja, wie wichtig ist Dir das?

Ja, absolut. Meine Leser sind mir das Wichtigste. Ohne sie wäre ich nicht da, wo ich bin. Sie tragen mich und verhelfen mir zu meinem Erfolg. Niemand kann ohne seine Leser leben. Es sind schon viele Freundschaften durch meine Bücher entstanden, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Tolle Menschen, die mich und meine Bücher verbreiten … ohne sie geht es nicht und ich freue mich über jeden von ihnen.



Hast Du als Kind selber gerne gelesen und wenn ja, an welche Bücher kannst Du Dich erinnern?

Oh, ich habe als Kind Bücher gefressen. Wenn mein Vater mich nach draußen drängen wollte, habe ich mich verweigert und bin in meinem Zimmer verschwunden. Als junges Kind liebte ich Bullerbü und Pipi Langstrumpf von Astrid Lindgren.  Später Dracula Romane von John Sinclair. Ich liebte sie so sehr, dass mein Vater eines Tages 150 gesammelte Sinclair Romane im Garten verbrannte und sagte: „Du bist ja bald selbst schon ein halber Vampir.“ Noch heute muss ich ab und zu daran denken.



Hast Du jetzt überhaupt noch Zeit, Bücher Deiner Kollegen zu lesen? Wenn ja, welches Genre liest Du am liebsten?

Heute lese ich nicht mehr so viel (Zeit), sondern schreibe selbst meine Geschichten. Wenn ich zum Lesen komme, dann lese ich Bücher meiner Kollegen. Ansonsten Stieg Larson, Adler Olsen und natürlich Stephen King. Thriller sind meine Favoriten. Aber … manchmal … lese ich auch Nele Neuhaus und Kathrin Shephert.



Wenn Du in die Vergangenheit reisen könntest, welchen verstorbenen Autor würdest Du gerne besuchen und warum?

Agatha Christi
Weil sie meine Leidenschaft am ehesten trifft und ich noch soooo viele Fragen an sie hätte.



 Wie immer bei meinen Interviews frage ich sehr viel, vergesse aber mit Sicherheit auch wieder einiges. Hier hast Du nun die Gelegenheit uns Lesern das zu sagen, was Du uns schon immer mal sagen wolltest.

Sagen wollte ich schon immer mal. Danke, an alle die mich und meine Geschichten mögen, die mich weitertragen und mir zum Erfolg verhelfen. Wenn euch die Geschichten gefallen, empfehlt sie gerne weiter.



Und zum Abschluss frage ich meine Interviewpartner immer, was ihnen zu Namen oder Begriffen einfällt, so nun auch bei Dir:

Jimi Hendrix
Gab sein letztes Konzert auf unserer Insel Fehmarn. Ein riesiger Gedenkstein, der in meinem Krimi Küstenwolf eine Rolle spielt, zeugt davon.


Agatha Christi
Meine Krimifavoritin. Sie verstand es, Kriminalromane mit Humor und Leichtigkeit zu schreiben. Toll


Bullerbü
Meine Kindheit. Noch heute schaue oder lese ich Bullerbü, wenn auch mittlerweile in Schwedisch.


Mark Twain
Klasse. Die Abenteuer des Tom Sawyers und Huckleberry Finn sind grandios und bleiben immer in meinem Herzen. Kindheitserinnerungen, die mir niemand mehr nehmen kann.



Liebe Heike, ich bedanke mich vielmals, dass Du Dich meinen Fragen gestellt hast

Das habe ich sehr gerne getan. Vielen Dank, dass du mich für ein Interview angefragt hast.



Gerne zeige ich hier die Cover der vier Krimis


"Küstenschrei"



"Küstenschatten"











"Küstendämon"








"Küstenwolf"








Und der Reiseführer mit vielen tollen
Tipps für einen Urlaub oder Ausflug
auf Fehmarn




Mehr zu den Büchern kann hier nachgelesen werden

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endlich hat es geklappt, in diesem Jahr, sprich Juni 2019 hatte ich die Möglichkeit, Heike Meckelmann in ihrem Kajüthus in Burg auf Fehmarn besuchen zu können.

Was lange währt....
im Vorfeld hatten wir beide uns ausgetauscht und verabredet, dass ich mich melde, wenn ich wieder auf Fehmarn bin. Wir wollten dann einen Termin suchen, an dem ich sie besuchen kann.


Zunächst das "Beweisfoto" 😉was mal wieder zeigt, dass ich noch sehr viel üben muss, was "Selfies" betrifft. Beinahe hätte ich es auch noch vergessen, denn wir haben sehr lange geklönt über Bücher, Krimis, Fehmarn und und und. Natürlich hatte ich ein Buch eingepackt und um eine Signatur gebeten. Was wir alle besprochen haben, wollt Ihr wissen, nun das war dann doch privat, so von Autorin zu Bloggerin und umgekehrt. Zumal ich oben im Interview ja schon nach vielem gefragt hatte, was für alle interessant sein könnte. Auf jeden Fall war es ein schöner Nachmittag und ich denke, es war nicht mein letzter Besuch bei Heike Meckelmann.