Sonntag, 28. Juni 2015

Rezension - Die Kaufmannstochter von Lübeck


Autor: Conny Walden

Titel: Die Kaufmannstochter von Lübeck

Genre: Historisch

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen:17. Februar 2014

Seiten: 416

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: Goldmann


Conny Walden ist das Pseudonym für das Autorenduo Alfred und Silke Bekker. Alfred Bekker schreibt Fantasy, historische Romane, Kinder- und Jugendbücher. Seine Frau Silke Bekker veröffentlicht vor allem Humoresken und Erzählungen. Unter dem Pseudonym Conny Walden schreiben sie gemeinsam historische Romane.

Kurzbeschreibung, übernommen:
Lübeck 1367, Johanna von Dören, Tochter eines einflussreichen Lübecker Schonenfahrers, begleitet ihren Vater zum Hansetag nach Köln. Dort soll ein Bündnis gegen den dänischen König Waldemar IV. geschlossen werden, der wichtige Handelsinteressen behindert. Johanna, die als Kind die Pest überlebte, ist entschlossen, ins Kloster einzutreten. Als sie in Köln Frederik von Blekinge kennenlernt, einen jungen Adeligen aus Schonen, entwickelt sich eine große Liebe, und in einem Moment der Leidenschaft gibt sich Johanna Frederik hin. Erschrocken über sich selbst, vertraut sie sich einem Priester an. Ein verhängnisvoller Fehler – denn damit tritt eine dramatische Wende ein, und die Liebenden schweben bald in höchster Gefahr …

Meine Meinung:
Ich lese gerne historische Bücher, die auch in Orten spielen, die ich kenne. So war es eigentlich klar, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde. Wie eine Kaufmannstochter in Lübeck gelebt hat, interessierte mich sehr.

Zunächst lernte ich Johanna und ihre Familie in Lübeck kennen. Allen Beteiligten wurden von den Autoren interessante Charaktere zugewiesen. Durch  die Beschreibungen der alltäglichen Abläufe konnte ich außerdem  einiges über die Kaufmannsfamilie und einiger Lübecker Bürger erfahren.

König Waldemar von Dänemark verlangte von den Hansekaufleuten hohe Zölle für die Durchfahrt nach Lübeck. Das wollten sie natürlich nicht hinnehmen und auf dem Hansetag in Köln besprechen, was sie dagegen unternehmen wollen und können. Johanna und ihre Schwester Grete begleiteten den Vater nach Köln. Sehr ausführlich wurde dies alles beschrieben und auch, dass die vermeintlich so fromme Johanna sich einem fremden Mann am zweiten Tag ihres Kennenlernens hingibt. Dies sollte weitreichende Konsequenzen haben. Ich hatte mich schon etwas über das Verhalten von Johanna gewundert und so recht anfreunden konnte ich mich auch nicht mit ihr. Trotzdem wollte ich natürlich wissen, wie sich alles entwickelt und die Geschichte für die Familie von Dören ausgeht.

Leider weiß ich nicht, wer von den Beteiligten wirklich gelebt hat und wer erfunden wurde. Ich kenne es von vielen Büchern, dass es darüber am Anfang oder Ende des Buches eine Aufstellung gibt. So weiß ich leider auch nicht, ob die Erzählungen über das Leben einer Kaufmannstochter authentisch sind oder vieles einfach angenommen wurde, damit es sich besser in die Geschichte einfügt. Interessant fand ich die Informationen zur Herstellung von Marzipan. Ob es stimmt, dass damals diese edle Süßigkeit nur in Apotheken angeboten wurde? Viele Fragen bleiben für mich offen, was ich schade finde. Denn eigentlich lese ich auch deshalb historische Bücher sehr gerne, weil ich mein Wissen damit erweitern kann. Historisch belegtes und ob wahr oder erfundene Geschichte einer Familie können so wunderbar miteinander verknüpft werden.

Ich will hier jetzt nicht nur Kritik üben, wenn ich ehrlich bin, hat mir das Buch ja auch gefallen. Mit Spannung habe ich die Entwicklung der Geschehnisse verfolgt. Wobei ich mich diesmal  mit keinem der Protagonisten so richtig angefreundet habe. Ich bin sehr neutral geblieben.  Natürlich habe ich an bestimmten Stellen auch gebangt und gehofft, dass alles gut ausgeht, denn das Autorenpaar hat die Geschichte an sich sehr interessant gestaltet. Schade fand ich allerdings, dass es am Ende so schnell ging. Wurde ich vorher über alle Ereignisse sehr ausführlich informiert, fehlte mir da doch einiges.

Das Buchcover gefällt mir sehr gut, die Schrift des Buchtitels hebt sich nicht nur farblich ab, sondern auch hervor. Farblich finde es ebenfalls sehr gut gestaltet. Unten der historische Anblick von Lübeck und oben der kostbare Stoff und der wohl nicht alltägliche Granatapfel in den Händen der Frau.

Fazit:
Es mag ja vielleicht an meinen hohen Ansprüchen liegen, weshalb ich einiges bemängel. Da nicht jeder so ist wie ich, wird vielen das Buch ohne Wenn und Aber wohl sehr gut gefallen. Also lasst Euch nicht abschrecken und genießt die Lektüre.

Ich möchte mich beim Goldmann-Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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