Montag, 11. Februar 2019

Rezension - Grenzgänger


Autorin: Mechtild Borrmann

Titel: Grenzgänger

Genre: Roman, Historisch

Version: eBook, gebunden und Hörbuch

erschienen: 1. Oktober 2018

Seiten: 288

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: Droemer HC




Übre die Autorin:
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Für ihre Romane wurde sie mit vielen renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Deutschen Krimi Preis. Ihr zuletzt erschienener Roman Trümmerkind steht seit Monaten auf Platz 2 der Spiegel-Bestsellerliste. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Die Schönings leben in einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Wie die meisten Familien hier verdienen sich auch die Schönings mit Kaffee-Schmuggel etwas dazu. Die 17jährige Henni ist, wie viele andere Kinder, von Anfang an dabei und diejenige, die die Schmuggel-Routen über das Hohe Venn, ein tückisches Moor-Gebiet, kennt. So kann sie die Kaffee-Schmuggler, hauptsächlich Kinder, in der Nacht durch das gefährliche Moor führen. Ab 1950 übernehmen immer mehr organisierte Banden den Kaffee-Schmuggel, und Zöllner schießen auf die Menschen. Eines Nachts geschieht dann das Unfassbare: Hennis Schwester wird erschossen. Henni steckt man daraufhin 1951 in eine Besserungsanstalt. Wegen Kaffee-Schmuggels. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die jüngeren Geschwister, die Henni anstelle der toten Mutter versorgt hatte, kommen in ein kirchliches Heim. Wo der kleine Matthias an Lungenentzündung verstirbt. Auch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Spannung und Zeitgeschichte miteinander zu verknüpfen, versteht Borrmann wie keine andere deutsche Autorin. "Grenzgänger" ist ein packender wie aufwühlender Roman, eingebettet in ein düsteres Stück Zeitgeschichte.


Meine Meinung:
Es gibt immer noch reichlich Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit, die wir nicht kennen und deshalb war ich auf dieses Buch besonders neugierig.
Durch den Schreibstil der Autorin war ich dann auch sehr schnell mittendrin im Thema und Geschehen und konnte mich immer wieder aufregen. Wer jetzt den Finger erhebt und meint, dass Schmuggel wohl etwas kriminelles ist und mit Sicherheit wird an den ganzen Behauptungen wohl etwas dran sein, denn käme sonst ein Mädchen in eine Besserungsanstalt? Na, der soll sich mal in die damalige Situation der Menschen versetzen.  Mich hat vielmehr das angeblich so christliche Verhalten einiger Personen maßlos aufgeregt und ich wünschte allen mit Sicherheit keinen Platz im Himmel.
Mechtild Borrmann hat eine sehr bewegende Geschichte geschrieben. Sie zeigt uns aber auch, dass manche Menschen einfach den Mut haben und nicht aufgeben, allerdings wäre es durchaus angebracht gewesen, miteinander zu sprechen. Es wäre manchem einiges an Leid erspart geblieben.


Fazit:
Eine Geschichte, die einen auswühlt und reichlich Emotionen hervorbringt.  Lesenswert ist das Buch auf jeden Fall und ich empfehle es wirklich sehr gerne.


Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.