Dienstag, 31. August 2021

Rezension - Ein Koffer voller Schönheit


Autorin: Kristina Engel

Titel: Ein Koffer voller Schönheit

Genre: Frauenbuch, historisch

Version: eBook, Hörbuch und Taschenbuch

erschienen: 1. August und 1. September 2021

Seiten: 432

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Droemer TB





Über die Autorin:
Kristina Engel wurde in Lübeck geboren und wuchs in Hamburg auf. Sie lebte viele Jahre in Lüneburg und arbeitete dort als Lokalredakteurin sowie als Kundenberaterin für eine große Parfümeriekette. Ferien an der Ostsee gehörten lange Zeit zur Familientradition – ebenso wie fröhliche Feste, auf denen mehrere Generationen von Frauen ihre geheimen Schönheitstipps weitergaben. Großmutter Martha schwor auf Melkfett, Mutter Christa badete ihre Hände in Olivenöl.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Reisende in Sachen Schönheit: Kristina Engels historischer Roman aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählt die Geschichte der ersten deutschen Avon-Beraterin zwischen Wirtschaftswunder und häuslicher Enge.
Ende der 50er Jahre ist eine Fernsehtruhe oder gar ein Auto für viele Deutsche noch ein ferner Traum. Umso begehrter sind die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen.
Wie sehr sich gerade die Hausfrauen nach ein wenig Luxus und Leichtigkeit sehnen, weiß Anne Jensen genau. Immerhin geht es ihr selbst nicht anders, seit ihr geliebter Mann Benno sich beim Aufbau seines Geschäfts immer weiter von ihr zurückzieht. Was ist aus der großen Liebe geworden, die sie beide alle Prüfungen von Krieg und Nachkriegszeit hat überstehen lassen?
Da entdeckt Anne eine Anzeige des amerikanischen Kosmetik-Herstellers Avon: Liebend gerne würde sie als Avon-Beraterin mit Puder und Parfum den Glanz der weiten Welt in deutsche Haushalte bringen. Doch ist sie auch bereit, für diese Freiheit ihre große Liebe aufzugeben?
Frauenrechte, Wirtschaftswunder und das mondäne Flair des fernen Amerika: Der historische Roman »Ein Koffer voller Schönheit« ist ein lebendig erzähltes Stück Zeitgeschichte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts.


Meine Meinung:
Das Buch hat einen interessanten Titel und das Cover zeigt einiges aus der damaligen Zeit, außerdem wurde es vom Verlag sehr schön präsentiert. Ich wurde neugierig und habe doch eher mit dem Lesen begonnen, als es geplant war.
Ich lernte Anne Jensen zu einem Zeitpunkt kennen, in dem sich gerade für Frauen vieles ändern konnte, wenn sie es denn wollten. Beziehungsweise, wenn ihr Ehemann es erlaubte. Die kurze Zeitspanne, in der ich Anne begleite, beginnt im Frühjahr 1959. Anne ist vierunddreißig Jahre alt und in einer schwierigen Zeit aufgewachsen und hatte es auch nicht leicht mit ihren Eltern.
Sie befindet sich in einer Situation, in der sie sich nicht wohlfühlt, aber selbst wenig ändern kann und auch nicht unbedingt will. Bis ihre Schwiegermutter dafür sorgt, dass sie als Avon-Beraterin tätig werden kann. Jetzt war ich an dem Punkt angelangt, der mit dem Buchtitel zu tun hatte. Allerdings dauerte es sehr lange und so richtig viel habe ich dazu auch nicht erfahren.
Im Grunde hat die Autorin das Leben Anfang der 60er Jahre berichtet, was ich sehr interessant fand, denn vieles vom Zeitgeschehen wurde darin aufgenommen. Ob es nun die große Politik, die Teilung Deutschlands oder Verarbeitung von Kriegsgeschehen war. Zufällig wurde Anne Vertreterin von Avon, es hätte auch eine andere Aufgabe sein können. Aber es passte genau zu den Personen und deren Erlebnissen. Die Frauen wollten sich endlich etwas gönnen und mussten lernen, sich dezent zu schminken. Mir sind die Parfümfläschchen in Erinnerung geblieben, sie sahen toll aus und waren mal etwas anderes als das altbekannte Kölnisch Wasser.
Das Buchcover passte genau zu dem Inhalt des Buches, denn Anne war anfangs mit der Isetta unterwegs, um die Sachen aus dem Köfferchen vorzustellen.


Fazit:
Ein interessantes Buch, das vieles vom Zeitgeschehen Anfang der 60er Jahre widerspiegelt. Ich hatte zwar eine andere Erwartungshaltung, nachdem ich diese zurück geschraubt hatte, war ich ganz zufrieden mit der Geschichte rund um Anne. Denn ich hatte das Gefühl, dass in der Hauptsache das Familienleben und Verarbeitung von unangenehmen Ereignissen behandelt wurden. Avon spielte eine kleine Rolle, die dann immer wichtiger wurde für die Verwirklichung von Anne.


Bei der Autorin und beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.

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