Dienstag, 7. Juli 2015
Rezension - Rehruf
Autorin: Julia Mayer
Titel: Rehruf
Genre: Fantasy, modernes Märchen
Version: eBook und Taschenbuch
erschienen: 25. Dezember 2014
Seiten: 322
Altersempfehlung: Jugendliche und Erwachsene
Die Autorin Julia Mayer wurde 1993 in Malchin geboren, lebt mit ihrer Hündin Leia an der Ostsee und schreibt seit ihrem vierzehnten Lebensjahr Romane. Nachdem sie sich mehrere Jahre lang erfolglos und frustriert durch den Alltags-Dschungel gekämpft hat, wagte sie im Dezember 2012 den Sprung ins Indie-Publishing. Seitdem veröffentlicht sie regelmäßig und tobt sich dabei gern in den unterschiedlichsten Genres aus. Je vielseitiger, desto besser. Sie bezeichnet sich selbst gern als Frau mit Hund - immer auf der Suche nach dem richtigen Wort.
Kurzbeschreibung, übernommen:
"Tausend Leben will ich dir geben, nur wandeln kannst du nicht auf alten Wegen. Bist du mein, bist du’s für immer. Bist frei und wild vorm Himmelsschimmer. Komm und ich trage dich über den Fluss, doch kennen wirst du nimmer eines Menschen Kuss." Trink nicht vom Fluss, es sei denn du musst dem Tode entkommen. Inga ist dazu verflucht, ihr Leben als Rehdoppel zu verbringen. Fern von ihrer Familie, verwandelt sie sich beim ersten Morgenlicht in ein Reh und kann erst bei Anbruch der Dunkelheit in ihren Menschenkörper zurückkehren. Sie ist zwar dem Tod entronnen, aber ihre neue Existenz birgt Gefahren und Verlockungen, auf die Inga nicht vorbereitet ist.
Meine Meinung:
Ich habe mich mal wieder auf ein Fantasybuch eingelassen und es hat mir gefallen. Allerdings nicht, weil ich nun von diesem Genre begeistert bin, sondern weil hinter der Geschichte sich so vieles verbirgt. So ein kleines bisschen wurde ich an Grimms Märchen "Brüderlein und Schwesterlein" erinnert, mir kam es als modernere Form vor.
Inga lebt seit langem mit einer Krankheit, die in jungen Jahren zum Tod führt. Aus einem besonderen Grund, den ich hier aber nicht erwähnen möchte, findet sie sich nach ihrem Tod auf einmal als Rehdoppel wieder, tagsüber Reh und nachts Menschenkind. Das bringt natürlich einige Probleme mit sich. Zu gerne möchte sie Mutter und Schwester noch einmal sehen und ahnt nicht, was sie mit diesem Wunsch auslöst.
Ich mochte Inga von Anfang an gut leiden und sie hatte auch mein Mitgefühl. Man stelle sich nur einmal vor, wie man sich selber fühlt: zu wissen, dass liebe Verwandte um einen trauern und man kann sie nicht trösten. Nun normalerweise ist es dem Verstorbenen ja auch nicht möglich, aber Inga steckte ja in einer anderen Situation.
In dem Buch konnte ich sehr viel von Zusammenhalt in der Familie und Freunden erfahren, ob sie nun da war oder nicht vorhanden oder sogar ganz verloren ging, wenn vorher etwas da war. Ich konnte Zwickmühlen und gefühlsmäßigen Regungen verstehen, aber nicht unbedingt akzeptieren. Zu gerne hätte ich einer bestimmten Person mal meine Meinung gesagt. Man merkt, ich war gefühlsmäßig wieder mittendrin im Geschehen.
Ansich war ich mit der Geschichte ganz zufrieden, aber die Autorin war wohl der Meinung, etwas zusätzliche Spannung einbauen zu müssen. Es ist ihr auch gelungen, aber ich für meinen Teil hätte gerne darauf verzichten können. Ging doch leider nicht alles so aus, wie ich es gerne gehabt hätte.
Das Buchcover gefällt mir, ich kann mir vorstellen, dass ich diesen Hintergrund auf für meine Kartengestaltung nutzen würde, die ich ab und zu mache.
Fazit:
Wer gerne Märchen liest oder gelesen hat, wird dieses Buch vielleicht auch mögen.
Ich möchte mich gerne bei der Autorin bedanken, ohne sie wäre ich auf das Buch nicht aufmerksam geworden.
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