Samstag, 11. April 2015

Rezension - Tod im Lokschuppen

Autor: Micha Krämer

Titel: Tod im Lokschuppen

Genre: Krimi

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 17. April 2013

Seiten: 288

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: CW Niemeyer




Der Autor Micha Krämer wurde 1970 in Kausen im Westerwald geboren. 2009 veröffentlichte der gelernte Elektroniker kurz nacheinander die beiden Kinderbücher "Willi und das Grab des Drachentöters" und "Willi und das verborgene Volk". Der regionale Erfolg der beiden Bücher, die er eigentlich nur für seine eigenen beiden Kinder schrieb, war überwältigend und kam für ihn selbst total überraschend. Einmal Blut geleckt mußte im Jahre 2010 nun ein "richtiges Buch" her. Im Juni erschien sein erster Roman für Erwachsene.

Kurzbeschreibung, übernommen:
Ein grausamer Mord erschüttert Betzdorf, das kleine Städtchen am Rande des Westerwaldes. In den Ruinen des verfallenen Lokschuppens wird die verstümmelte Leiche eines ortsansässigen Geschäftsmannes gefunden. Ein heikler Fall für die junge Kommissarin Nina Moretti. Schnell wird klar, dass der Tote, der scheinbar ein Doppelleben führte, nicht nur Freunde in der Kleinstadt hatte. Als am nächsten Tag auch noch der Pfarrer erschossen vor dem Altar der Kirche liegt, wird der Fall immer undurchsichtiger. Führt die Spur ins Kölner Rotlichtmilieu? Liegt das Rätsel in der Vergangenheit der Opfer? Oder sind doch nur Hass und Eifersucht im Spiel? Ein spannender Krimi, nicht nur für Kenner der Schauplätze, der dem Leser auch einen Einblick in zwischenmenschliches Chaos und die Gefühle der Charaktere gibt.

Meine Meinung:
Zufälle gibt's! (Scherzmodus an) Wobei ich mir im Moment nicht sicher bin, ob ich so glücklich über diesen Zufall sein soll.(Modus wieder aus) ;)  Auf der Leipziger Buchmesse stoppte ich vor dem Stand des Verlages CW Niemeyer, weil mir einige Buchtitel und -cover ins Auge fielen. Ich hatte Bücher des Weserberglandes entdeckt, zu dem ich eine besondere Bindung hatte, denn schließlich war ich 34 Jahre in einem Unternehmen beschäftigt, das in Hameln seine Hauptverwaltung hatte.
Ein freundlicher Herr, der Autor Micha Krämer sprach mich an und wir kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er Krimis schreibt, die im Westerwald spielen. Nun war ich neugierig geworden, denn an den Westerwald hatte ich ebenfalls Erinnerungen, die aber weiter zurück lagen. Im Schullandheim Westerburg habe ich schöne Zeiten verbracht. Aber ich schweife ganz schön ab. Ich wurde also neugierig auf das Buch von Micha Krämer und habe am Stand den ersten Fall von Nina Moretti erworben. Und was soll ich sagen, nun will ich mehr lesen, also alle und das wird mit Sicherheit ein großes Loch in mein Büchertaschengeld reißen. Und deshalb bin ich mir nicht sicher, was ich von diesem Zufall halten soll. ;)

Ich mag Krimis, die in Gegenden spielen, die ich kenne und deshalb war ich auf dieses Buch sehr gespannt. Nina Moretti, eine junge Kommissarin geht von Köln zurück in ihre Heimat. Natürlich ist Betzdorf kein Vergleich zu Köln, aber kaum ist sie dort, hat sie auch schon ihren ersten Fall. Und dieser Fall hat es in sich. Zum Glück darf sie mit einem sehr sympathischen älteren Kollegen zusammen arbeiten.
Nina Moretti und Hans Jürgen Thiel, die beiden waren mir sofort sympathisch und ich bin froh, dass Hans Jürgen ein Engel erschienen ist. Aber auch Mutter Moretti und Klaus habe ich in mein Herz geschlossen und irgendwann kam mir eine Idee, was Mutter Moretti betraf und siehe da, der Autor hatte sie auch und das erfreute mich ganz besonders. Neugierig geworden? Ich verrate nichts, es wäre schade um den entgangenen Lesespaß.

Den Schreibstil des Autors empfand ich als sehr fesselnd und das Buch ließ sich wunderbar in einem Rutsch lesen. Irgendwie war ich am Ende etwas traurig, dass ich es so schnell ausgelesen hatte. Zu gerne hätte ich mehr erfahren, denn ich konnte die beiden Kommissare nicht nur bei ihrer Arbeit beobachten, sondern habe auch einiges aus ihrem Privatleben erfahren. Diese Kombination gefällt mir immer sehr gut. Außerdem war die Geschichte sehr spannend. Es gab so viele Wendungen und neue Ergebnisse, dass ich wirklich neugierig war, die Lösung zu erfahren.

Ebenfalls gefallen hat mir, dass der Autor auf Klischees verzichtet hat. Oft genug konnte ich in anderen Büchern lesen,  dass der ältere Kollege es der jüngeren neuen Mitarbeiterin extrem schwer macht. Zum einen, weil sie eine Frau ist und zum anderen, weil der ältere nicht bereit ist, kurz vor seiner Pensionierung sich auf neues einzulassen. Nein, die beiden haben von Anfang an, gut zusammen gearbeitet, so etwas finde ich sehr gut. Schade, dass ich mir vorgenommen habe, aus dem Inhalt nicht zu viel zu erzählen, denn manche Dialoge und Begebenheiten haben mich sehr amüsiert.

Das Buchcover finde ich sehr originell, schlicht, aber doch sehr aussagekräftig und vor allem passt es zum Inhalt des Buches.


Fazit:
Dieses Buch ist ein gelungener Start einer neuen Krimiserie. Ich freue mich nun darauf, dass ich, sobald es meine Zeit zulässt, die anderen Bücher dieser Serie ohne große Wartezeiten lesen kann.

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