Mittwoch, 1. September 2021

Rezension - Der Kinderzug


Autorin: Michaela Küpper

Titel: Der Kinderzug

Genre: Historisch

Version: eBook, Taschenbuch und gebundene Ausgabe

erschienen: TB 2. August 2021

Seiten: 352

Altersempfehlung: Erwachsene

Herausgeber ‏ : ‎ Droemer TB


Über die Autorin:
Michaela Küpper wurde im niederrheinischen Alpen geboren und ist in Bonn aufgewachsen. In Marburg studierte sie Soziologie, Psychologie, Politik und Pädagogik. Dann zog es sie zurück ins Rheinland, wo sie nach einem Volontariat viele Jahre lang als Projektmanagerin in einem Verlag tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin, Redakteurin und Illustratorin.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Das Ruhrgebiet im Sommer 1943. Die junge Lehrerin Barbara soll eine Gruppe Mädchen im Rahmen der sogenannten Kinderlandverschickung begleiten. Angst, aber auch gespannte Unruhe beherrschen die Gedanken der Kinder, denn sie wissen nicht, was sie erwartet. Das Heim, das ihr zeitweiliges Zuhause werden soll, erweist sich zunächst als angenehme Überraschung, doch dann muss dieses geräumt werden.
Es beginnt eine Odyssee, die nicht nur die Kinder, sondern auch Barbara an ihre Grenzen führt, denn mehr und mehr wird sie, die sich bisher aus der Politik herauszuhalten versucht hat, mit den grausamen Methoden und Plänen der Nationalsozialisten konfrontiert – und mit Menschen, die für ihre Ideologie vor nichts zurückschrecken.
Als schließlich ein Mädchen verschwindet und ein polnischer Zwangsarbeiter verdächtigt wird, kommt für die Lehrerin die Stunde der Entscheidung.
Ein Roman über die Frage: Wie konnte man, konnte eine Frau unter dem verbrecherischen System des Nationalsozialismus anständig bleiben?


Meine Meinung:
Mich hat dieses Buch interessiert, weil ich wusste, dass mein Vater mit seinen Geschwistern auch verschickt wurde. Damals wurde die gesamte Schule evakuiert und ins Bergische Land verschickt. Allerdings haben sie dort eine "harmlosere" Zeit verbringen dürfen.
Die junge Lehrerin Barbara soll eine Gruppe Mädchen begleiten. Sie wurden vom Ruhrgebiet zur Insel Usedom geschickt. Niemand hat damit gerechnet, dass diese Reise, die im Jahr 1943 startete, erst 1945 enden würde.
Die Autorin hat sehr eindrucksvoll beschrieben, wie damals gereist werden konnte und was die Kinder alles erleben mussten. Sie hat sich aus der Gruppe vier Personen herausgesucht, über die kapitelweise im Wechsel geschrieben wurde. So lernte ich einige näher kennen und auch deren Gedanken.
Natürlich habe ich nebenbei auch viel über die Einstellungen verschiedener Personen und über das Alltagsleben unter dem Regime erfahren können.
Das Cover ist passend, es konnte nicht viel Gepäck mitgenommen werden und die Reise selbst war nicht ungefährlich, außerdem mussten weite Strecken zu Fuß zurück gelegt werden.


Fazit:
Wer etwas mehr über die damalige Zeit, Sinn und Zweck dieser Kinderlandverschickungen wissen möchte, der sollte dieses Buch lesen. Die Autorin hat gut recherchiert und daraus einen aufwühlenden Roman gemacht.


Beim Verlag möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken.

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