Liebe Mira,
ich freue mich, dass Du Dich meinen Fragen stellen möchtest.
Zunächst erzähle ich ja immer, wie ich mit den Autoren, die ich interviewe, in
Kontakt getreten bin.
Ich gebe ganz ehrlich zu, als großer Fan von Krimis und
historischen Büchern bekomme ich nicht immer mit, welche Autoren gute Bücher in
anderen Genres schreiben. Oft ist es Zufall.
Ich erinnere mich an eine
Buchmesse, ich unterhielt mich mit einer Bloggerfreundin, die auf einmal ganz
aufgeregt wurde und meinte, sie wolle unbedingt los. Sie wollte die
„Principessa“ treffen. Ahja, alles klar
oder nicht. Lach, ich verstand ihre Aufregung nicht und ging auf der Messe
meiner Wege. Viel später hatte ich zufällig ein Buch von Dir in der Hand und
mir wurde klar, dass Du so genannt wirst. Ok, Frau lernt immer wieder etwas
dazu.
Aber ich will hier jetzt nicht noch weiter ausholen. Fest
steht, wir haben uns dann endlich mal auf einer Messe getroffen und ganz
besonders schön fand ich, dass Du mich im vergangenen Jahr mit Birgitte
Teufl-Heimhilcher in Sopron im Urlaub besucht hast. Inzwischen habe ich auch
einige Deiner Bücher gelesen, was daran liegt, dass meine Neugierde immer groß
ist und ich auch in anderen Genres lese.
Nun will ich aber endlich mit meinen Fragen loslegen. Ich
versuchte im Vorfeld einiges über Dich zu lesen und habe festgestellt, dass Du
erst seit ein paar Jahren Bücher schreibst.
Wann hast Du damit gestartet?
Liebe Ulla, zuerst einmal gleich zwei große DANKESCHÖN!
Erstens ans Univerum, dass uns zusammengebracht hat, wofür ich von ganzem
Herzen dankbar bin, und zweitens an dich, weil du eine unglaubliche
Bereicherung in meinem Leben bist! Und natürlich auch ein großes DANKE für die
Ehre, dass ich dir diese Fragen beantworten darf!
Also: Gestartet habe ich in etwa 2012 mit einem Roman, den ich dann letztes Jahr neu herausgebracht habe und das war ‚Immer wieder er‘. Also gleich mit einem über 500 Seiten Roman. Lach.
Also: Gestartet habe ich in etwa 2012 mit einem Roman, den ich dann letztes Jahr neu herausgebracht habe und das war ‚Immer wieder er‘. Also gleich mit einem über 500 Seiten Roman. Lach.
Wie ist es überhaupt dazu gekommen?
Jetzt muss ich leider das antworten, was alle sagen: Ich
habe schon immer gerne geschrieben. Aber in meinem Fall zuerst ein Fachbuch,
worauf meine besten Freundinnen gemeint haben, das wäre ja recht nett, aber ein
Roman wäre ihnen lieber. Also: Was tut man nicht alles für seine besten
Freundinnen?
Du schreibst bevorzugt im Genre Liebesromane. Hast Du schon
mal überlegt, vielleicht einen Krimi zu schreiben, hier natürlich einen so
genannten Cosy Crime?
Ja, habe ich, aber da traue ich mich ehrlich gestanden noch
nicht ganz drüber. Allerdings geht „Ich will keinen Bodyguard“ schon in diese
Richtung. Wir werden sehen! Derzeit fühle ich mich in meinem Genre aber so
wohl, dass das noch etwas dauern könnte. Aber da ich ein Mensch bin, der nie
„nie“ sagt, kann es gut sein, dass ich plötzlich mit etwas Neuem komme.
Du hast ja noch einen Hauptberuf, wann hast Du Zeit zum
Schreiben?
Leider meistens nur nachts oder im Urlaub. Wobei ich am
allerliebsten am Meer schreibe! Dummerweise komme ich viel zu selten an einen
Strand, aber wenn, dann ist genau das mein absoluter Traum: ein Tisch, mein
Laptop, Sonnenschirm, Kaffee und los geht es ;-)
Wie sieht da Dein Alltag aus?
Da ich gleich doppelt selbständig bin, gibt es kaum so etwas
wie „Alltag“. In meinem Hauptberuf bin ich oft unterwegs und in Hotels. Also
oft bin ich am Koffer ein- und auspacken. Zuhause lebe ich – und das habe ich
noch nie offenbart – mit meinem Mann, meinem 20-jährigen Sohn und meinem Kater
Findus in einem Haus mit Garten. Daher bin ich ständig am Einkaufen,
Zusammenräumen, Putzen, Garten arbeiten oder was sonst so anfällt. Im Grunde
arbeite ich sieben Tage die Woche, aber das macht mir nichts aus. Ich bin so
ein Mensch, der gut im Moment leben kann und jede Arbeit im Moment auch für
gleich wichtig erachtet. Wenn ich bügle (und ja, auch das mache ich gerne),
dann bügle ich mit Leidenschaft. Und wenn ich abends an einem Roman
weiterschreibe, mache ich das ebenso mit großer Liebe. Das einzige, was
tatsächlich „Alltag“ ist, ist, dass mir die Arbeit nie ausgeht!
Wie lange schreibst Du an einem Buch?
Das ist total unterschiedlich. Wenn ich richtig drinnen bin,
kann ein Buch auch nach drei Wochen fix und fertig sein, manche brauchen aber
auch schon mal drei bis vier Monate. Bei mir hängt viel davon ab, wie viel ich
in meinem Hauptberuf zu tun habe oder wie sehr mich meine Familie gerade
braucht. Gartensaison ist auch ganz schlecht für meine Romane!
Wer darf Deine Bücher als erstes lesen?
Na du! Und einige meiner treuen Leserinnen und Bloggerinnen.
Auch einige meiner Freundinnen lesen schon mal vorab, aber nicht immer. Am
wichtigsten ist mir aber das Feedback von Leserinnen wie dir, die mich bereits
kennen und wissen, wie ein Mira Roman sein sollte. Da muss ich dann ab und zu
auch noch kleine Änderungen in der Story vornehmen! ‚SEUFZ‘.
Hast Du als Kind gerne gelesen und wenn ja, an welche Bücher
erinnerst Du Dich?
Ich war eine richtige Leseratte und stamme noch aus der
Zeit, wo man sich Bücher aus der Bücherei ausgeborgt hat, weil meine Lesesucht
zu teuer gewesen wäre, und ich dann heimlich unter der Bettdecke mit
Taschenlampe gelesen habe! Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an Bücher wie
‚Krambambuli‘, alles von Marlene Haushofer, Mira Lobe, ‚Dolly‘, ‚Trotzkopf‘ und
so weiter. Ich habe die Kinder- und Jugendbuchabteilung unserer Ortsbücherei
ausgelesen. Zu meinen Lieblingsbüchern gehörte auch ‚Die Möwe Jonathan‘ oder
die ‚Superhenne Hanna‘ von Felix Mitterer.
Liest Du jetzt als Erwachsene auch noch Bücher und wenn ja,
welche?
Ja, aber leider viel zu selten. Ich lese wahnsinnig gerne
Bücher von anderen Selbstpublishern wie meine liebe Freundin Brigitte
Teufl-Heimhilcher oder Martina Gercke usw. Aber dann natürlich auch gänzlich
andere, wie Bücher aus der Physik, Biografien, klassische Literatur oder
moderne Literatur wie von Joachim Meyerhoff oder Wolf Haas.
Kommt es vor, dass Du mehrere Ideen gleichzeitig hast? Oder
wird ein Buch nach dem anderen geschrieben?
In meinem Kopf poppt immer wieder der Gedanke auf „Das
darfst du nicht vergessen, das ist eine super Idee für ein Buch!“. Manche davon
vergesse ich allerdings wieder, wenn ich sie nicht gleich notiere. Aber sobald
ich mit einem neuen Roman begonnen habe, konzentriere ich mich dann sehr auf
diesen. Meine Ideen durchforste ich dann immer erst, wenn ein neuer Roman
ansteht
Ist es schon mal vorgekommen, dass eine Figur sich anders
entwickelte, als Du es geplant hattest?
Einmal? Meistens! Wobei mir scheint, ich habe die Männer
besser im Griff als die Frauen. Die entwickeln sich oft widerspenstiger als
gedacht.
Wenn Du eine Zeitreise machen könntest, welchen Autor der
Vergangenheit würdest Du gerne mal besuchen?
Da gibt es viele, aber mir tut es unendlich leid, die
großartige Christine Nöstlinger nie kennengelernt zu haben. Insofern würde ich
mit ihr gerne ein „Tratscherl“ machen J
Du lebst in Österreich und oft verbindet man das Leben dort
auch mit Schilaufen oder Bergwandern. Wie sieht es bei Dir aus? Was machst Du
gerne?
Gewandert bin ich in meiner Jugend genug, das reicht fürs
ganze Leben, sag ich immer J
Aber: Ich fahre Ski und Snowboard, nur aus Zeitmangel leider nicht mehr
regelmäßig. Und ja: Ich liebe Österreich, allerdings habe ich mich immer schon
als Bürgerin des Planeten Erde betrachtet und ich hoffe, das kommt in meinen
Romanen auch rüber. Da ich aber im Grunde ein Sonnen- und Meermensch bin, muss ich regelmäßig raus J Also: Ich schwimme und
schnorchle gerne. Früher war ich viel Windsurfen, das werde ich wieder tun,
denn es fehlt mir. Und ich arbeite gerne in meinem Garten. Ich mag es, richtig
in der Erde herumzuwühlen, etwas zu pflanzen und sogar den Geruch von frisch
gemähtem Gras.
Es gibt so viele tolle österreichische Gerichte. Kochst Du
gerne und was sind Deine Lieblingsspeisen?
Alltagsküche ist nicht so meines, obwohl ich sehr oft koche.
Aber manchmal, wenn es mich packt, dann gibt es schon mal Wienerschnitzel oder
Schweinsbraten bei uns. Selten, aber doch, gibt es für meine Männer auch
Kaiserschmarrn oder Salzburger Nockerln. Aber ehrlich gesagt: Ich denke, mein
Mann kocht besser als ich!
Ich stelle immer so viele Fragen und am Ende merke ich, dass
ich doch wieder etwas vergessen habe. Hier hast Du nun die Möglichkeit, das zu
schreiben, was Du uns Lesern schon immer mal mitteilen wolltest:
Das ist lieb, Ulla. Ich möchte vielleicht eines ein wenig
näher erklären. Gerade manche Leserinnen und Leser aus Deutschland haben kleine
Probleme mit meinem österreichischen Deutsch. Dazu möchte ich folgendes sagen:
Aus meiner Sicht wäre es unauthentisch, wenn meine Hauptfigur aus Deutschland
stammt, da ich ja in der Ich-Form schreibe. Vermutlich auch äußerst mangelhaft,
was den Gebrauch der Sprache betrifft. Auf der anderen Seite bin ich es als
Leserin gewöhnt, Bücher aus Deutschland zu lesen, in denen auch viele Ausdrücke
vorkommen, die ich nicht kenne oder erst googeln muss. Insofern würde es mich
freuen, wenn meine Romane dennoch neugierig machen und uns am Ende die
gemeinsame Sprache mehr vereint als trennt!
Zum Abschluss nenne ich meinen Interviewpartnern gerne Namen
und Begriffe und frage, was ihnen dazu einfällt. So jetzt auch bei Dir:
Maria Theresia
Unsere große Kaiserin J
Unendlich viele Kinder (16!!!), eine große Reformerin und war sehr beliebt, wie
es scheint.
Hans Moser
Hab ich geliebt! Ich habe jeden Moser-Film x-mal angesehen.
Pippi Langstrumpf
Mein großes Vorbild. Ich wäre immer wahnsinnig gerne wie Pippi
gewesen und war tatsächlich aber mehr die Annika J
Liebe Ulla, vielen Dank für dieses Interview, das mir
richtig Spaß gemacht hat! Ich umarme dich ganz fest dafür!!!
Liebe Mira, ich bedanke mich ebenfalls. Ich freue mich immer, wenn Autoren sich die Zeit dafür nehmen.
Stellvertretend für all ihre Bücher zeige ich hier nun das Cover vom neuesten Buch
Frühstück in Venedig
erschienen 15. März 2020
Seiten: 207
Mehr über die Autorin könnt Ihr auf folgenden Seiten lesen:
Homepage Mira Morton klick hier