Samstag, 14. März 2020

Autoreninterview - Mira Morton



Liebe Mira,
ich freue mich, dass Du Dich meinen Fragen stellen möchtest. Zunächst erzähle ich ja immer, wie ich mit den Autoren, die ich interviewe, in Kontakt getreten bin. 
Ich gebe ganz ehrlich zu, als großer Fan von Krimis und historischen Büchern bekomme ich nicht immer mit, welche Autoren gute Bücher in anderen Genres schreiben. Oft ist es Zufall. 
Ich erinnere mich an eine Buchmesse, ich unterhielt mich mit einer Bloggerfreundin, die auf einmal ganz aufgeregt wurde und meinte, sie wolle unbedingt los. Sie wollte die „Principessa“  treffen. Ahja, alles klar oder nicht. Lach, ich verstand ihre Aufregung nicht und ging auf der Messe meiner Wege. Viel später hatte ich zufällig ein Buch von Dir in der Hand und mir wurde klar, dass Du so genannt wirst. Ok, Frau lernt immer wieder etwas dazu.

Aber ich will hier jetzt nicht noch weiter ausholen. Fest steht, wir haben uns dann endlich mal auf einer Messe  getroffen und ganz besonders schön fand ich, dass Du mich im vergangenen Jahr mit Birgitte Teufl-Heimhilcher in Sopron im Urlaub besucht hast. Inzwischen habe ich auch einige Deiner Bücher gelesen, was daran liegt, dass meine Neugierde immer groß ist und ich auch in anderen Genres lese.


Nun will ich aber endlich mit meinen Fragen loslegen. Ich versuchte im Vorfeld einiges über Dich zu lesen und habe festgestellt, dass Du erst seit ein paar Jahren Bücher schreibst.
Wann hast Du damit gestartet?

Liebe Ulla, zuerst einmal gleich zwei große DANKESCHÖN! Erstens ans Univerum, dass uns zusammengebracht hat, wofür ich von ganzem Herzen dankbar bin, und zweitens an dich, weil du eine unglaubliche Bereicherung in meinem Leben bist! Und natürlich auch ein großes DANKE für die Ehre, dass ich dir diese Fragen beantworten darf!
Also: Gestartet habe ich in etwa 2012 mit einem Roman, den ich dann letztes Jahr neu herausgebracht habe und das war ‚Immer wieder er‘. Also gleich mit einem über 500 Seiten Roman. Lach.


Wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Jetzt muss ich leider das antworten, was alle sagen: Ich habe schon immer gerne geschrieben. Aber in meinem Fall zuerst ein Fachbuch, worauf meine besten Freundinnen gemeint haben, das wäre ja recht nett, aber ein Roman wäre ihnen lieber. Also: Was tut man nicht alles für seine besten Freundinnen?


Du schreibst bevorzugt im Genre Liebesromane. Hast Du schon mal überlegt, vielleicht einen Krimi zu schreiben, hier natürlich einen so genannten Cosy Crime?

Ja, habe ich, aber da traue ich mich ehrlich gestanden noch nicht ganz drüber. Allerdings geht „Ich will keinen Bodyguard“ schon in diese Richtung. Wir werden sehen! Derzeit fühle ich mich in meinem Genre aber so wohl, dass das noch etwas dauern könnte. Aber da ich ein Mensch bin, der nie „nie“ sagt, kann es gut sein, dass ich plötzlich mit etwas Neuem komme.


Du hast ja noch einen Hauptberuf, wann hast Du Zeit zum Schreiben?

Leider meistens nur nachts oder im Urlaub. Wobei ich am allerliebsten am Meer schreibe! Dummerweise komme ich viel zu selten an einen Strand, aber wenn, dann ist genau das mein absoluter Traum: ein Tisch, mein Laptop, Sonnenschirm, Kaffee und los geht es ;-)


Wie sieht da Dein Alltag aus?

Da ich gleich doppelt selbständig bin, gibt es kaum so etwas wie „Alltag“. In meinem Hauptberuf bin ich oft unterwegs und in Hotels. Also oft bin ich am Koffer ein- und auspacken. Zuhause lebe ich – und das habe ich noch nie offenbart – mit meinem Mann, meinem 20-jährigen Sohn und meinem Kater Findus in einem Haus mit Garten. Daher bin ich ständig am Einkaufen, Zusammenräumen, Putzen, Garten arbeiten oder was sonst so anfällt. Im Grunde arbeite ich sieben Tage die Woche, aber das macht mir nichts aus. Ich bin so ein Mensch, der gut im Moment leben kann und jede Arbeit im Moment auch für gleich wichtig erachtet. Wenn ich bügle (und ja, auch das mache ich gerne), dann bügle ich mit Leidenschaft. Und wenn ich abends an einem Roman weiterschreibe, mache ich das ebenso mit großer Liebe. Das einzige, was tatsächlich „Alltag“ ist, ist, dass mir die Arbeit nie ausgeht!


Wie lange schreibst Du an einem Buch?

Das ist total unterschiedlich. Wenn ich richtig drinnen bin, kann ein Buch auch nach drei Wochen fix und fertig sein, manche brauchen aber auch schon mal drei bis vier Monate. Bei mir hängt viel davon ab, wie viel ich in meinem Hauptberuf zu tun habe oder wie sehr mich meine Familie gerade braucht. Gartensaison ist auch ganz schlecht für meine Romane!


Wer darf Deine Bücher als erstes lesen?

Na du! Und einige meiner treuen Leserinnen und Bloggerinnen. Auch einige meiner Freundinnen lesen schon mal vorab, aber nicht immer. Am wichtigsten ist mir aber das Feedback von Leserinnen wie dir, die mich bereits kennen und wissen, wie ein Mira Roman sein sollte. Da muss ich dann ab und zu auch noch kleine Änderungen in der Story vornehmen! ‚SEUFZ‘.


Hast Du als Kind gerne gelesen und wenn ja, an welche Bücher erinnerst Du Dich?

Ich war eine richtige Leseratte und stamme noch aus der Zeit, wo man sich Bücher aus der Bücherei ausgeborgt hat, weil meine Lesesucht zu teuer gewesen wäre, und ich dann heimlich unter der Bettdecke mit Taschenlampe gelesen habe! Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an Bücher wie ‚Krambambuli‘, alles von Marlene Haushofer, Mira Lobe, ‚Dolly‘, ‚Trotzkopf‘ und so weiter. Ich habe die Kinder- und Jugendbuchabteilung unserer Ortsbücherei ausgelesen. Zu meinen Lieblingsbüchern gehörte auch ‚Die Möwe Jonathan‘ oder die ‚Superhenne Hanna‘ von Felix Mitterer.


Liest Du jetzt als Erwachsene auch noch Bücher und wenn ja, welche?

Ja, aber leider viel zu selten. Ich lese wahnsinnig gerne Bücher von anderen Selbstpublishern wie meine liebe Freundin Brigitte Teufl-Heimhilcher oder Martina Gercke usw. Aber dann natürlich auch gänzlich andere, wie Bücher aus der Physik, Biografien, klassische Literatur oder moderne Literatur wie von Joachim Meyerhoff oder Wolf Haas.


Kommt es vor, dass Du mehrere Ideen gleichzeitig hast? Oder wird ein Buch nach dem anderen geschrieben?

In meinem Kopf poppt immer wieder der Gedanke auf „Das darfst du nicht vergessen, das ist eine super Idee für ein Buch!“. Manche davon vergesse ich allerdings wieder, wenn ich sie nicht gleich notiere. Aber sobald ich mit einem neuen Roman begonnen habe, konzentriere ich mich dann sehr auf diesen. Meine Ideen durchforste ich dann immer erst, wenn ein neuer Roman ansteht


Ist es schon mal vorgekommen, dass eine Figur sich anders entwickelte, als Du es geplant hattest?

Einmal? Meistens! Wobei mir scheint, ich habe die Männer besser im Griff als die Frauen. Die entwickeln sich oft widerspenstiger als gedacht.


Wenn Du eine Zeitreise machen könntest, welchen Autor der Vergangenheit würdest Du gerne mal besuchen?

Da gibt es viele, aber mir tut es unendlich leid, die großartige Christine Nöstlinger nie kennengelernt zu haben. Insofern würde ich mit ihr gerne ein „Tratscherl“ machen J


Du lebst in Österreich und oft verbindet man das Leben dort auch mit Schilaufen oder Bergwandern. Wie sieht es bei Dir aus? Was machst Du gerne?

Gewandert bin ich in meiner Jugend genug, das reicht fürs ganze Leben, sag ich immer J Aber: Ich fahre Ski und Snowboard, nur aus Zeitmangel leider nicht mehr regelmäßig. Und ja: Ich liebe Österreich, allerdings habe ich mich immer schon als Bürgerin des Planeten Erde betrachtet und ich hoffe, das kommt in meinen Romanen auch rüber. Da ich aber im Grunde ein Sonnen-  und Meermensch bin, muss ich regelmäßig raus J Also: Ich schwimme und schnorchle gerne. Früher war ich viel Windsurfen, das werde ich wieder tun, denn es fehlt mir. Und ich arbeite gerne in meinem Garten. Ich mag es, richtig in der Erde herumzuwühlen, etwas zu pflanzen und sogar den Geruch von frisch gemähtem Gras.


Es gibt so viele tolle österreichische Gerichte. Kochst Du gerne und was sind Deine Lieblingsspeisen?

Alltagsküche ist nicht so meines, obwohl ich sehr oft koche. Aber manchmal, wenn es mich packt, dann gibt es schon mal Wienerschnitzel oder Schweinsbraten bei uns. Selten, aber doch, gibt es für meine Männer auch Kaiserschmarrn oder Salzburger Nockerln. Aber ehrlich gesagt: Ich denke, mein Mann kocht besser als ich!


Ich stelle immer so viele Fragen und am Ende merke ich, dass ich doch wieder etwas vergessen habe. Hier hast Du nun die Möglichkeit, das zu schreiben, was Du uns Lesern schon immer mal mitteilen wolltest:

Das ist lieb, Ulla. Ich möchte vielleicht eines ein wenig näher erklären. Gerade manche Leserinnen und Leser aus Deutschland haben kleine Probleme mit meinem österreichischen Deutsch. Dazu möchte ich folgendes sagen: Aus meiner Sicht wäre es unauthentisch, wenn meine Hauptfigur aus Deutschland stammt, da ich ja in der Ich-Form schreibe. Vermutlich auch äußerst mangelhaft, was den Gebrauch der Sprache betrifft. Auf der anderen Seite bin ich es als Leserin gewöhnt, Bücher aus Deutschland zu lesen, in denen auch viele Ausdrücke vorkommen, die ich nicht kenne oder erst googeln muss. Insofern würde es mich freuen, wenn meine Romane dennoch neugierig machen und uns am Ende die gemeinsame Sprache mehr vereint als trennt!


Zum Abschluss nenne ich meinen Interviewpartnern gerne Namen und Begriffe und frage, was ihnen dazu einfällt. So jetzt auch bei Dir:

Maria Theresia
Unsere große Kaiserin J Unendlich viele Kinder (16!!!), eine große Reformerin und war sehr beliebt, wie es scheint.

Hans Moser
Hab ich geliebt! Ich habe jeden Moser-Film x-mal angesehen.

Pippi Langstrumpf
Mein großes Vorbild. Ich wäre immer wahnsinnig gerne wie Pippi gewesen und war tatsächlich aber mehr die Annika J

Liebe Ulla, vielen Dank für dieses Interview, das mir richtig Spaß gemacht hat! Ich umarme dich ganz fest dafür!!!

Liebe Mira, ich bedanke mich ebenfalls. Ich freue mich immer, wenn Autoren sich die Zeit dafür nehmen.


Stellvertretend für all ihre Bücher zeige ich hier nun das Cover vom neuesten Buch



Frühstück in Venedig 

erschienen 15. März 2020

Seiten: 207






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