Liebe Ele, ich freue mich, dass Du Dir die
Zeit nimmst und meine Fragen beantwortest. Bevor ich mir die Fragen überlege,
informiere ich mich hier und dort. Vor einem Jahr wurde ich auf Deine Krimis
aufmerksam und mich haben alle, die ich bereits gelesen habe, begeistert. Bei
meiner Recherche habe ich gelesen, dass Du erst sehr spät mit dem Schreiben von
Büchern angefangen hast.
Wie
das so ist, die Kinder sind aus dem Haus und dann tun sich oft ungeahnte Dinge
im Leben auf. Manche machen Ikebana, steigen auf Berge oder überwintern in
Spanien. Bei mir war es das Schreiben.
Wie bist Du auf die Idee gekommen,
ausgerechnet Krimis zu schreiben?
Beim
Schreiben für das Buch „Bei Stina brennt noch Licht“ hatte ich die Idee, die
Geschichte der drei älteren Schwestern Lindemann zu erzählen. Auf einmal wurde
die ältere Schwester Stina so böse und kriminell, dass es ein Krimi wurde. Und
da hatte ich Blut geleckt.
Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, ob Du
auch in anderen Genre schreiben willst?
Sicher
werde ich noch mal einen Familienroman schreiben, etwas Heiteres und
Humorvolles. Ob ich da ohne Mord auskommen, weiß ich nicht mit Bestimmtheit.
Oder wenn Du bei Krimis bleiben möchtest, in
einer anderen Zeit, zum Beispiel sind historische Krimis doch auch sehr
spannend zu schreiben und zu lesen.
Historisch
und Fantasy liegt mir so gar nicht. Ich bewundere die Kollegen, die in diesem
Genre schreiben. Ich liebe Krimis, in denen die Lösung des Falls in der
Vergangenheit oder Psyche des Protagonisten liegen.
Als Kind hast Du schon sehr gerne Bücher
gelesen, gibt es da Lieblingsbücher, an die Du Dich noch gut erinnerst?
In
meiner Heimatstadt war ich jeden Tag in der Stadtbücherei und habe viel
gelesen. Romane für Jugendliche und Detektivgeschichten. An ein Buch kann ich
mich gut erinnern. Es handelte von einem Mädchen, welches ihre Tante auf der
Insel Langeoog besucht. Ich glaube, das war der Zeitpunkt, an dem Norden und
das Meer für mich zu einem Sehnsuchtsort wurden.
Am
Ende des Sommers war ich immer blaß, weil meine Nase die ganze Zeit zwischen
den Buchdeckeln steckte.
Wenn Du eine Zeitreise machen könntest,
welchen Autor aus der Vergangenheit
möchtest Du gerne besuchen?
Agatha
Christie, diese Frau bewundere ich für ihre zahlreichen Bücher, in denen sie
immer wieder unterschiedliche und spannende Geschichten erzählte.
Die Kinder waren aus dem Haus und Du hattest
wieder viel Zeit, Zeit um mit dem Schreiben zu beginnen. Wie sieht heute Dein
Alltag aus?
Meistens korrigiere ich am Vormittag das Geschriebene vom Vortag und schreibe dann
weiter. Aber es gibt auch schreibfreie Tage, in denen ich mich mit Freunden,
Kolleginnen und Kollegen treffe. Der Austausch und die Zusammenarbeit zum
Beispiel bei Lesungen sind mir sehr wichtig. Ich bin keine Einzelkämpferin,
sondern fühle mich im Team gut aufgehoben.
Wie lange schreibst Du an einem Buch?
Meisten
drei oder vier Monate. Meine ebooks sind ja nicht so umfangreich. Anschließend
kommt das Manuskript ins Lektorat und hinterher erfolgt meine Überarbeitung.
Alles ist aber so geplant, dass regelmäßig ein Buch aus meinen beiden Reihen,
Henriette Honig und Janneke Hoogestraat, erscheint.
Lesen Deine Kinder Deine Bücher?
Hin
und wieder, denn sie sind stolz auf ihre Mutter und das gefällt mir.
Wer darf Dein Buch als erstes lesen?
Das
macht eine liebe Testleserin, die mich auf unlogische Dinge aufmerksam macht. Das
geschieht alles, bevor das Buch an den Verlag geht. Man wird ja als Autorin
nach mehreren Überarbeitungen betriebsblind.
Woher kommen Deine Ideen?
Das
ist mir ein Rätsel. Ich denke, es ist so, dass ich alles, was ich sehe und erlebe,
irgendwo abspeichere und dann kommt es, wie ein Wunder, an die Oberfläche.
Kann es passieren, dass Du jede Menge Ideen
hast, die für mehrere Bücher reichen?
Oh,
da schlummert noch ganz viel in meinem Kopf, was geschrieben werden will.
Wie werden diese Ideen festgehalten?
Ich
habe mir eine kleine Datenbank angelegt mit möglichen Tatwaffen und Motiven.
Manchmal sind es auch nur einfache Stichwörter, die ich auf keinen Fall
vergessen will.
Wie gehen eigentlich die Nachbarn damit um, da
wohnt eine Krimiautorin, sind sie stolz oder haben sie „Angst“ dass sie in
Deinen Büchern im schlimmsten Falle umgebracht werden.
Die
meisten wissen das gar nicht, da ich unter einem Pseudonym veröffentliche. Ich
habe früher in der Kommunalpolitik gearbeitet und wollte das klar trennen. Also
schlafen die Nachbarn nicht mit dem Messer unter dem Kopfkissen.
Ich habe gesehen, dass Du immer mal wieder
Termine für Lesungen machst. Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern?
Der
Kontakt zu Leserinnen und Leser ist für eine/einen AutorIn wichtig. Bei Lesungen
hat man die unmittelbare Reaktion auf den Text. Auch Rezensionen sind wichtig
und zeigen gegebenenfalls Schwächen im Buch auf, die man als Autorin durchaus
ernst nehmen sollte und prüfen, ob da was Wahres dran ist. Mir gefällt es, wenn
ich mit den Zuhörern nach der Lesung ins Gespräch komme. Diesen unmittelbaren
Kontakt hat man sonst nie.
Gibt es etwas, das Du uns Lesern immer schon
mal sagen wolltest? Hier hast Du die Möglichkeit.
Ja
gerne. Vor allem wünsche ich mir, dass ich in Zukunft meine Leserinnen und
Leser gut unterhalte und bedanke mich für die Treue bisher.
Gerne frage ich an dieser Stelle immer danach,
was einem zu folgenden Namen oder Begriffen einfällt:
Fünf Freunde
Sehr
spannende Bücher
Asterix und Obelix
Habe
ich nie gelesen und auch nicht verstanden, wieso die Menschen so wild danach
sind. Ich glaube aber, dass es an der kleinen Schrift liegt, dass ich sie nicht
gelesen habe.
Gebrüder Grimm
Kindheit,
Märchen, Traumwelten.
Liebe Ele, ich möchte mich hier für Deine
Antworten bedanken und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit Deinen Büchern.
Liebe
Ulla, ganz lieben Dank für deine Fragen. Schreiben ist ein einsamer Job und ich
freue mich, wenn jemand mal die Stille unterbricht und nachfragt.
Diese Bücher wurden inzwischen im Klarant
Verlag veröffentlicht:
weitere Informationen zu den Büchern und zur Autorin sind hier zu finden:
Autorenseite beim Klarant Verlag: klick hier
Autorenseite bei Amazon klick hier
Homepage Ele Wolff klick hier
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da ich mit diesem Interview auch etwas Werbung für die Bücher mache, habe ich hier die Kennzeichnung vorgenommen.
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