Interview und Vorstellung
Rike Stienen
Liebe Rike,
ich freue mich, dass Du meine Fragen beantworten möchtest.
Leider hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen, Dich persönlich kennen zu
lernen. Unser Kontakt beschränkt sich derzeit nur auf schriftlichen Austausch,
den ich aber sehr gut finde. Ich freue mich aber auf den Tag, wenn wir uns endlich mal persönlich treffen.
Du hast schon eine ganze Reihe Bücher geschrieben, von denen
ich sehr viele gelesen habe. Wobei die meisten Bücher im Genre Liebesromane
geschrieben wurden. Ich als größerer Krimifan würde natürlich gerne wissen, ob
Du vielleicht doch öfter mal in anderen Bereichen schreiben würdest. Krimi oder
sogar historisches?
Das ist gar nicht so leicht, denn die Leserinnen meiner
Romane erwarten von mir eben einen heiteren Liebesroman mit Happy-End. Ich
müsste ein anderes Genre dann unter einem neuen Pseudonym schreiben. Davon
halte ich aber nicht viel. Außerdem habe ich bemerkt, dass mir das Krimi-Genre
nicht besonders liegt, wahrscheinlich,
weil ich es auch nicht lese. Wie heißt der Spruch so schön: „Schuster bleibe
bei deinem Leisten“. Und das werde ich auch weiterhin tun. Das heißt nicht,
dass auch in einem Roman mal kriminelle Elemente sein dürfen, wie z. B. in
„Liebe ist kriminell“ oder „Bühnengeflüster“.
Du hast in meinen Augen einen interessanten Berufsweg
gewählt. Wie kommt es, dass eine Rechtsanwältin eine Ausbildung zur
Drehbuchautorin macht.
Den Anwaltsberuf habe ich zugunsten meiner Kinder
aufgegeben, die es dann aber waren, mich auf den Drehbuchpfad zu bringen. Sie
spielten in einer Theatergruppe mit, in der die Leiterin plötzlich erkrankte.
Jemand kam auf die Idee, ich könne das doch übernehmen. So bin ich ins kalte
Wasser gesprungen. Beim nächsten Stück wollten mehr Kinder mitmachen als
vorgesehen, und damit ich in keine traurigen Kinderaugen blicken musste, habe
ich den Stoff umgeschrieben und auf die Anzahl der zusätzlichen Teilnehmer
angepasst. Das bereitete mir so viel Spaß, dass ich mit einer Ausbildung zur
Drehbuchautorin begann.
Den nächsten Schritt kann ich besser nachvollziehen, es
haben sich ja schon einige Autorinnen entschlossen, neben Drehbüchern auch
„richtige“ Bücher zu schreiben. Was war bei Dir der Auslöser? Ich persönlich
stelle mir Drehbücher zu schreiben schwieriger vor, weil dem Zuschauer ja
einiges nicht so einfach vermittelt werden kann, wie in Romanen.
Die Dozentin eines Drehbuchworkshops las den Stoff zu „Liebe
auf Bestellung“, den ich ursprünglich als Film konzipiert hatte. Sie meinte,
sich diesen sehr gut als Roman vorstellen zu können. Zunächst landete diese
Idee in der Schublade, ließ mich jedoch nicht mehr los. Eines Tages begann ich,
daraus einen Roman zu entwickeln, der mein Debüt wurde.
Wie sieht Dein Autorenalltag aus?
Nach drei bis vier Tassen Kaffee starte ich gegen 8. 30 Uhr
mit dem Sichten meiner Mails und Nachrichten aus den Netzwerken. Anschließend
lese ich das Geschriebene meines Manuskripts vom Vortag, um wieder den Faden
aufzunehmen. Es gibt eine kurze Mittagspause, und meistens schreibe ich
zwischen 8 - 10 Seiten am Tag. Habe ich Termine oder kommen Telefonate
dazwischen, können es auch mal weniger sein.
Ich überlege immer wieder, wie es sein mag, wenn man ein
Autor ist. Wird eine Geschichte zu Ende geschrieben und dann die nächste
begonnen oder kommen Dir beim Schreiben schon Ideen zum nächsten Buch?
Oft habe ich schon beim Schreiben eines Romans eine
Vorstellung vom nächsten oder sogar übernächsten. Zurzeit arbeite ich an einer
Reihe. Jedes Buch spielt auf einer Insel und hat mit Travel & Date zu tun.
Für diese Romane ist bereits ein gewisser Rahmen vorgegeben.
Wo oder wie kommen die Ideen zu Dir? Schlenderst Du in der
wunderschönen Gegend, in der Du wohnst, beobachtest etwas und denkst, daraus
könnte ich etwas machen. Oder ist es das
Radio, das Fernsehen oder eine Zeitung?
Von allem ein bisschen. Ich habe ja bereits ein längeres
Leben hinter mir und viel erlebt. Das alles verarbeite ich irgendwie mit meinen
Protagonisten, wobei aber das Fiktive
überwiegt. Oder es sind Träume, die ich selbst nie verwirklichen konnte, und es
eben auf Papier tue.
Wie lange schreibst Du an einem Buch und wer darf es als
erstes lesen?
Das ist unterschiedlich. Mal geht es innerhalb weniger
Wochen, mal mehrere Monate. Mein Mann liest alles zuerst und ist mir eine große
Hilfe bei technischen Dingen, von denen ich keine Ahnung habe. Er schreibt
übrigens selbst und hat bisher drei Bücher veröffentlicht.
Hast Du als Kind schon gerne gelesen und wenn ja, erinnerst
Du Dich an einige Bücher?
Oh ja, nachts mit der Taschenlampe unter der Bettdecke, damit meine Eltern das Licht nicht
entdeckten. Ich habe das „Nesthäkchen“ verschlungen, und eine meiner Töchter
ist auch nach der kleinen Annemarie benannt. „Pucki“, „Hanni und Nanni“, der
Trotzkopf und viele mehr. Ich habe noch alle Jugendbücher, und meine Kinder
haben sie auch gelesen.
Hast Du ein Autorenvorbild?
Nein
Hast Du Zeit Bücher zu lesen und wenn ja, welches Genre
bevorzugst Du? Denn es muss ja nicht so sein, dass Du zwar am liebsten
romantische Komödien schreibst, aber durchaus auch etwas anderes liest.
Inzwischen halte ich es wie Uta Danella und lese kaum noch
andere Bücher. Dazu fehlt mir einfach die Zeit, und abends muss ich abschalten.
Das kann ich am besten bei einem TV-Spielfilm. Wenn ich etwas lese, greife ich
auch zu heiteren Liebesromanen.
Welches Buch möchtest Du unbedingt mal lesen, hast es aber
immer noch nicht geschafft?
Da fällt mir spontan keines ein. Ich lese inzwischen am
liebsten Romane von Autorinnen, die ich persönlich kenne, meistens im Urlaub,
wenn ich selbst nicht schreibe.
Wenn Du einen Autor
in der Vergangenheit besuchen könntest, wen möchtest Du dann treffen und warum?
Astrid Lindgren. Ihre Pippi Langstrumpf ist einfach genial.
Das Lied habe ich meinen Kindern jeden Abend vorgesungen vor dem Einschlafen.
Sie liebten diese Figur über alles.
Welchen Klassiker hast Du mal gelesen?
Zwangsläufig Faust und andere in der Schule.
Was sagen Dir folgende Titel oder Namen?
Enid Blyton Fünf Freunde, die auch bei mir im Regal stehen
Der Graf von Monte Christo steht ebenfalls bei mir im Regal.
Wer die Nachtigall stört. Ein Klassiker und die Autorin eine
Juristenkollegin.
Liebe Rike, nun habe ich reichlich Fragen gestellt, aber mir
würden noch viele einfallen. Aber ich möchte weder Deine noch die Geduld meiner
Leser überstrapazieren. Gibt es aber noch etwas, was Du gerne loswerden
möchtest? Dann hast Du hier die Gelegenheit.
Ich bedanke mich für die schönen Fragen und die Möglichkeit,
an Deiner tollen Interviewreihe teilnehmen zu dürfen. Das ist eine super Idee.
Ferner danke ich auch allen Leserinnen und Lesern für ihr
Feedback, was mich zum Weiterschreiben motiviert. Manchmal liefern sie mir
sogar Ideen.
Ich möchte mich vielmals für das Interview bedanken. Ganz
meinerseits
Bei einigen Interviews zeige ich an dieser Stelle die tollen Cover der Bücher, es würde aber hier den Rahmen sprengen, denn Rike Stienen war sehr fleißig. Ich möchte aber den Link zur Autorenseite von Amazon einstellen. Wer Interesse hat, kann auf den Button "folgen" klicken und erhält dann immer Informationen zu neuen Bücher. Klick hier
Außerdem könnt Ihr auf folgenden Seiten ebenfalls lesen oder Kontakt aufnehmen:
www.rike-stienen.de
www.facebook.com/RikeStienenAutorin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen