Sonntag, 31. Mai 2020

Rezension - Der wunde Himmel



Autorin: Jeannette Oertel

Titel: Der wunde Himmel

Genre: Gegenwartsliteratur, Krimi

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 20. Februar 2020

Seiten: 510

Altersempfehlung: Erwachsene

Verlag: konkursbuch



Über die Autorin:
Jeannette Oertel ist in Halle/Saale und Ostberlin aufgewachsen. Sängerin zwischen ihrem 15. und 20. Lebensjahr. Gesangsstudium an der Musikhochschule Weimar. Danach Fremdsprachenstudium in Berlin. Tätigkeiten in internationalen Firmen in London, Brüssel, München und Berlin, wo sie auch im Diplomatischen Dienst gearbeitet hat. Veröffentlichung von Kurzgeschichten. Derzeit am Bodensee lebend. Der wunde Himmel ist ihr Romandebüt.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Eine explosive, atemberaubende Geschichte mit Erotik, Agenten, Krimielementen und politisch Bedrohlichem von heute und aus der Vergangenheit in der DDR. Zwischen der Assistentin des Botschafters der fiktiven Arabischen Republik Elydien und einem Diplomaten entwickelt sich eine Amour fou, es spielt in naher Zukunft in Berlin, in Zeiten aufgeheizter Aufruhrstimmung. Die Leidenschaft der beiden wird zur Obsession. Zugleich passieren immer mehr mysteriöse Dinge in der Botschaft, die die Protagonistin auch bis in ihre Kindheit in der DDR zurückführen. Die Liebe schwankt zwischen totaler Hingabe und Verrat in einer zerfallenden politischen Umgebung, in die verschiedene Geheimdienste und die Hand der ehemaligen Stasi immer stärker mit hineinspielen. Die Autorin hat selbst eine Zeitlang im Diplomatischen Dienst gearbeitet.


Meine Meinung:
Rein zufällig wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und nachdem ich die Kurzbeschreibung gelesen hatte, wurde ich neugierig. Ich gebe zu, in der Masse der Bücher, die sich auf dem Markt tummeln, wäre es mir nämlich nicht aufgefallen, weil mich weder Cover noch Buchtitel angesprochen haben. Aber es stellte sich heraus, dass ich mich gewaltig getäuscht habe.
Ich lernte Tabea Blum kennen, die ihren Dienst in der Botschaft des fiktiven Landes Elydien antritt. Durch sie konnte ich vieles über Abläufe im diplomatischen Dienst erfahren, zumal die Autorin wunderbar das Wissen aus ihrer Arbeitszeit einbringen konnte.
Die Botschaft befindet sich in Berlin und dort wurden von Jeannette Oertel reichlich Beteiligte mit den unterschiedlichsten Charakteren eingesetzt. Nicht jeder hat den Weg in mein Leserherz gefunden, sogar mit Tabea tat ich mich manchmal schwer, nicht jede Handlung konnte ich nachvollziehen, mal davon abgesehen, dass ich auch nicht mit allen einverstanden war, was sie so machte. Man merkt, ich war wieder voll im Geschehen und vor Ort. Dort geschah einiges  und verursachte nicht nur bei mir Herzklopfen. Tabea traf Personen wieder, die sie als Kind während der DDR Zeit kennen gelernt hatte, nicht immer zu ihrer Freude. Nun will ich aber nicht weiter auf den Inhalt eingehen, weil ich sonst zuviel verraten müsste.
Jeannette Oertel konnte in diesem Buch tatsächliche Begebenheiten unterbringen und ihr ist die Mischung sehr gut gelungen. Zumal es ihr Debütroman ist und mich neugierig auf weitere Bücher von ihr macht.


Fazit:
Gegenwart und Vergangenheit, erfundene und wahre Begebenheiten der deutschen Geschichte, beides sehr gut miteinander verbunden. Spannung, Erotik, Politik .... wer diese Kombination mag, sollte das Buch lesen.


Bei der Autorin möchte ich mich vielmals für das Rezensionsexemplar bedanken. Sie hat bei mir angefragt, ob ich das Buch lesen und rezensieren möchte. Diese Anfrage beeinflusst natürlich nicht meine Bewertung. Sehr gut gefallen hat mir der anschließende persönliche Austausch mit der Autorin über ihr Buch.